LIQUID EARTH – teufelskreis

Sowas kommt in metallischeren Bereichen nicht oft vor, dass psychotisches Liedgut ohne Vocals eingepflügt wird. Diesem Wiener Trio hier muss aber einiges mehr zugetraut werden, wenn vorab schon angekündigt wird, man hätte sich in einem Frachtcontainer kennengelernt. Schauen wir doch mal, was die Herren so angetrieben hat, denn möglicherweise war Allohol im Spiel. Der Öffner „Katerfrühstück“ fängt noch sachte und leicht verschwommen an, bis groovige Bahnen ihre lauteren Verläufe nehmen und sich schräge Gitarrenideen wiederholen. Noch etwas lauter wird dann der süße „Vollrausch“, samt eines rhythmischen Zwischenspiels mit der Unverzerrten. In der thematischen Chronologie muss dann ein Track mit dem Titel „Filmriss“ folgen, was er natürlich auch tut, bei aller bereits gewohnter Straightness doch überraschend sachte beginnt. Wahrscheinlich kann man auch nur im Zusammenhang mit den anderen Songtiteln erahnen, was mit „Brettwoman“ wohl gemeint sein könnte. Dieser liebliche Viertelstündler beschreibt letztendlich bereits beschriebene musikalische Vorgehensweisen und profitiert ebenso von einem ziemlich lebendigen, weil sehr gefühlvoll dynamischem Schlagzeug. So trägt auch der Abschließer „Rosenofen“ zum allgemeinen Groove bei, der das in Spitzen schon deftige Gesamtwerk gediegen ausklingen lässt. Die genannten Titel dieser fünf Tracks mal im Kontext mit dem Titel dieser Platte abgeglichen, wird ein Schuh draus. Möge der Hörer seiner Fantasie freien Lauf lassen, die vierundvierzig Minuten helfen dabei …

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer