LUCIAN THE WOLFBEARER — old roots

Was hier eh schon tief und doomig schleppend beginnt, wird mit einzelnen Synthieklängen noch leiser. Erst eine garstige Roughstimme, später in distanzierten Tiefen variierend, löst die Fastruhe auf, doch es bleibt entspannt und behäbig. Falls überhaupt irgendein Rhythmus geschlagen wird. Die Macher aus Cleveland kommen auch streckenweise mit nur einzelnen Tönen aus, eher ruhig als irgendwie aufmüpfig. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie sich dem klaren und halligen Klang warmes Vinylknistern hinzufügt. Diese drei monumentalen Tracks mit Längen von dreizehn, sechs und zweiundzwanzig Minuten geben keinen Anlass, an Langeweile zu denken, zumal schon die ineinander verwachsenen Laut- und Leisephasen mit simplen Mitteln so spannend gestaltet wurden, dass man einfach zuhört. Dieser sechste Longplayer der Todesdoomer aus Ohio besitzt zwar nur wenige richtig schwarze Funeralmomente, muss aber durch seine Gesamtstimmung genau dort eingeordnet werden. Vor allem werden die Vinylfreaks unter den Fans solcher Musik mit diesem Longplayer besonders glücklich werden.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer