LURK – aegis

Wie bei ihren drei Alben zuvor bekam dieses Vierte ebenfalls einen aus einem Wort bestehenden Albumtitel. Die Finnen gehen im Opener „Ashlands“ ohne Umschweife direkt laut zur Sache. So ein ganz bedächtiger Start wie der von „Shepherd’s Ravine“ zwingt jede Unaufmerksamkeit in die Knie und wenn man dem Quartett aus Tampere genauer lauscht, bemerkt man besonders in den leiseren Parts viele Facetten, ziemlich einfach und treffsicher wirkend. Trotz bevorzugter Langsamkeit, dieser Doom bewegt sich in Tempi unterhalb Midtempos, rockt das Zeug irgendwie. Den gebrüllten Vocals kann man schon eine gewisse Growltechnik nachsagen, doch sonst erschließt sich keine Death Stilistik für unsere Ohren, die aber angekündigt wurde. Allzu finster, knallhart oder übel ist man jedenfalls nicht vorangegangen, auch wenn man in den sieben Tracks nicht allzu viel Licht ausmachen kann. Glanz und Schönheit allerdings auch nicht, obwohl zusätzlich ein paar kaum auffällige Synthies verwendet wurden. So eine durchschlagende Intensität wie die in „Blood Surge“ beeindruckt schon, ebenso wie verträumte oder erwartungsvolle Downphasen am anderen Ende der Dynamikparabel. Da nun eine gewisse Balance zwischen beidem erreicht wird, beschreibt das den anspruchsvollen Hörgenuss bei der Zielgruppe. Ob man drauf steht, gerade drauf kommt oder keines von beidem, muss dem Vierer um den ex-Satanic Warmaster Gitarristen auf jeden Fall ein hohes Maß an Eigenständigkeit zugestanden werden.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer