LUSCA – broken colossus

Wenn die Beschreibung schon Industrial, Sludge und Post Rock anbietet und nach Freestylegeschepper riecht, erwartet man geilen Krach. Und in der Tat, lieblich wirkt hier gar nichts. Strukturen braucht auch niemand. Den Untergang vertonend und nicht zu dicht werdend, verarbeiten ein grober Bass und eine tiefe Gitarre ihre wenigen Anschläge mit wenigen Zutaten zu irgendetwas mit scheinbar mechanischen Abläufen. Viel Leben wird von dieser Platte nicht ausgehen, zumal der Drumcomputer großen Wert auf klinisch Steriles legt. Bei Einsatz von dominanten Synthies wie in “The Promise Of Sleep”, gewinnt der Sound mal deutlich an Dichte. Sonst bleibt man mit weniger Lautstärke und vereinzelten Anschlägen eher relaxt und cool. Deswegen darf auch zur näheren Beschreibung die Frühneunziger Phase der Nine Inch Nails genannt werden, die auch durch die rohen und kaputteren Vocals zum Vergleich in Betracht kommen. Atmosphären bauen sich immer auf, die sich noch intensivieren können. Interessantes Werk, in das man öfters abtauchen möchte.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer