MÄRVEL – the hills have eyes (EP)

Ihr lest richtig: Märvel. Die Band hat nichts mit Iron Man, Captain America oder Thor zu tun. Nein, hier handelt es sich um ein Power Rock Trio aus Linköping im Süden Schwedens.

Auf dem diesjährigen Muskelrock fiel mir am Merchstand eine CD mit einem bunten Comic Cover in die Hände. Das war „Guilty Pleasures“ von besagten Märvel, dem aktuellen Output des Trios. Warum auch immer habe ich mir noch zwei weitere Silberlinge zugelegt, einfach weil sie da waren und ohne, dass ich zu dem Zeitpunkt auch nur einen Ton von der Band gehört hatte.

Zuhause angekommen, landete die erste der drei Märvel CDs im Musikschacht. Wow, cool – das geht gut voran. Die Hälfte der Tracks eigene Tracks, die andere extrem geil interpretierte Cover aus meist längst vergangenen Tagen. Musikalisch liegen die Jungs in einer Schnittmenge von Kiss, Dead Lord und Audrey Horne. Nach dem ersten Durchlauf kam dann „The Hills Have Eyes“, eine sechs Track EP in den Schlitz: Bämmm, was bitte ist das denn???

Als Opener fliegt mir eine rockige Powerhymne um die Ohren, die sich wie ein glühender Draht durch Butter in mein Gehirn brennt. Geiler Refrain, super Gitarrenriffing und eine angenehme, passende Stimme dazu. Der Song reißt mich sofort mit, genau wie der folgende „One Shining Moment“. Heavy Rock, der richtig gute Laune macht. Dann kommt nach dem Opener das zweite Highlight: Der Titeltrack „The Hills Have Eyes“. Ein unbeschreiblich treibender Song mit Akustikgitarre, gepaart mit dezentem E-Gitarreneinsatz, bei dessen Rhythmus man einfach nur lauter drehen muss. Melodisches Pfeifen in Kombination mit der Akustikgitarre und dazu ein blutrünstiger Text – Wahnsinn. Geile Nummer, der auf meiner CD mittlerweile schon durch häufiges Hören Schaden genommen hat. Als der Blutdruck wieder in normalen Regionen angekommen ist, läuten Märvel mit „Goodbye Shalom“ in die nächste gesundheitsgefährdende Runde ein. Alleine schon der Anfang, den man von „God Gave Rock ‘n’ Roll To You II“ entliehen hat, treibt den Puls in die Höhe. Der melodische Track macht trotz seines Midtempos ordentlich Druck und riesig Spaß. Damit nicht genug, nein, nun treibt es das maskierte Trio auf die Spitze und covert in ihrer ganz eigenen Art den W.A.S.P. Klassiker „L.O.V.E. Machine“ – geil, geil, geil. Mehr gibt es hier nicht mehr zu schreiben. Der letzte Song „Bring It On“ ist dann zum Runterkommen, bevor der Silberling die nächste Runde dreht und das passiert bei mir schon seit etwa fünf Wochen täglich. Damit habe ich mein Sommerhighlight gefunden! Märvel waren mir bis dato komplett unbekannt und ich bin sehr froh, dass ich mir gleich drei Scheiben zugelegt habe. Dennoch ist diese EP meine Lieblingsscheibe daraus.

Also, wer es auch einfach mal nur rockig mag und nicht zwingend Geballer braucht, muss hier unbedingt mal reinhören. Gebt der Scheibe auch ruhig einen zweiten oder dritten Durchlauf – es lohnt sich, denn sie wächst von Mal zu Mal.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen