MANILLA ROAD – to kill a king
Wenn eine neue Manilla Road Scheibe kommt, dann geht man in den Plattenladen und holt sich das Teil. Bei altem epischen Powermetal, so wie man ihn von diesem Urgestein über die Jahre lieben und schätzen gelernt hat, kann man gar nicht so viel verkehrt machen, zumal man auch ihren schwächeren und noch kauzigeren Scheiben immer etwas abgewinnen konnte. Stellt sich nun die Frage, wie klingen sie im Jahre 2017? Dass man nicht mehr so bei Stimme ist, wissen die Fans und sind mit leiserem Gesang zufrieden. Und so beginnt die satte Stunde Spielzeit auch gleich mit einem ruhigeren Stück, dem zehnminütigen Titeltrack, welcher mehr durch Leads als durch Vocals ins Ohr geht. Das Songwriting ist darauf abgestimmt, dass Vocallines meist nur in ruhigeren Parts gepackt wurde. Deswegen schaltet man nach den lauteren Sirenen zu “Never Again” auch gleich wieder einen Gang runter. Dafür hat die Leadgitarre von Urgestein Mark Shelton einiges mehr zu sagen, die sich häufig und ganz bewusst in den Mittelpunkt stellt. Auch Kultdrummer Neudi (ex-Viron, ex-Jameson Raid, ex-Masters Of Disguise, Roxxcalibur) will man sich aus dem Gespann nicht mehr wegdenken. Zuletzt hörten wir von ihm auf dem letzten Trance-Album “The Loser Strikes Back”, auf dem er unüberhörbar seine Spuren hinterlassen hat. Und so ist es jetzt auch Manilla Road, denn einfache Beats ohne kleine Ideen sind einfach nicht sein Metier. Ja sicher, ein weiteres “Necropolis” erwartet heuer niemand mehr und man ist sogar schon mit einem durchschnittlichen Album glücklich, das aber ganz gewiss noch laut genug ist und seine Stärken hat. Das treibende “Ghost Warriors” und den zackigen Rauswerfer “Blood Island” zum Bleistift. Auf die nächsten Liveshows!
Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer
Label: | GOLDEN CORE RECORDS |
VÖ-Datum: | 30.06.2017 |
Running Time: | 63:00 |
Format: | CD |
Erhältlich bei:
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Idiots Records