MARCH IN ARMS – pulse of the daring

Kurz vor dem Fest schickt mir der Joxe ein Vorfeirtagsgeschenk. Tief in seinem Jutesack hat er amerikanischen Power Metal in Form von March In Arms für mich. Ein junges Quintett aus South Dakota, welches bereits seit 2012 in der aktuellen Besetzung aktiv ist. Drei Singles und ein Full-Length können die Jungs bereits auf ihrem Konto verzeichnen. Mit “Pulse Of The Daring” legen March In Arms nach, auch wenn es laut Infoblatt länger gedauert hat, als geplant. Danach wurde der Rundling bereits im Jahre 2018 aufgenommen und in bester Manowar-Manier solange dran rum geschraubt, bis man hundert prozentig zufrieden war. Herausgekommen sind knapp fünfzig Minuten puren Power Metals. Thematisch beschäftigen sind die Jungs auf ihrem neuen Output, wie der Bandname und das Cover schon vermuten lassen, mit den Schrecken des Krieges. Dieses aber auf keine bestimmte Zeit begrenzt, wenn man sich die Songtitel mal zu Gemüte führt.

Den Anfang macht man im ersten Weltkrieg mit dem Song “1914”. Ein schmissiges Gitarren und Schlagzeug Intro, bevor dann Frontröhre Ryan Knutson auch stimmlich mit einsteigt. Erinnert mich etwas an Iced Earth, sogar Geigenparts tauchen aus dem Nichts auf. Auch ein fettes Klampfensolo bringt hier mächtig Abwechslung ins Spiel. “Altar Of The Gun” beginnt in Stampfgeschwindigkeit und nimmt ab der Hälfte dann aber ordentlich an Fahrt auf. “Welcome The Blitz”, der sich textlich mit Londom während des Blitzkrieges beschäftigt, kann mit seinem Def Leppard-Feeling auf ganzer Linie überzeugen. Besonders der Refrain frisst sich im Stammhirn fest. Coole Nummer.

Blast Beat Attacken sucht man auf “Pulse Of The Daring” meist vergebens, dafür peppen aber etliche Soli das Album auf. Die Songs sind eher im unteren Geschwindigkeitsbereich angesiedelt, aber ballern mächtig schwer aus den Boxen und machen schon nach kurzer Zeit Laune. Auch wenn ich doch eher selten Power Metal konsumiere, gefallen mir March In Arms recht gut. Mein letztes Highlight des Albums ist “Thunderbolt”, mit dem man dem Kampfflugzeug A-10 huldigt. Überraschend zügig geht es hier zur Sache und nur kurz wird der Fuß vom Gaspedal genommen. Ähnlich wie bei dem Abstecher nach “Omaha”. Auch hier überzeugen mich die schnelleren Parts eher. Mit “Not For Nothing” geht es teils melancholisch in Schleichfahrt dem Ende entgegen.

March In Arms haben mit “Pulse Of The Daring” ein klasse Album abgeliefert. Musikalisch wie auch produktionstechnisch gibt es hier kaum etwas auszusetzen. Persönlich würde ich mir etwas mehr Tempo wünschen, denn das steht dem Quintett echt gut zu Gesicht. Dennoch ein starkes Stück Power Metal.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen