MARRAS – where light comes to die

Eine verzerrte Sprechstimme und akustische Klänge erscheinen schon zu Anfang ziemlich kaputt, danach legen sich mächtig breite Kratzriffs aus und es folgt noch eine weitere Steigerung. Aber die blackmetallisch fragilen Sounds und Atmosphären kommen schon von der ersten Sekunde an. Das klingt nach einer interessanten Scheibe. Drauf geschissen, dass es eigentlich zwei aneinandergereihte Intros sind, denn Steigerungen machen den Reiz dieser Scheibe aus. Dazu werden die Hintergründe ausgefüllt, in denen sich auch Vorlieben für sich wiederholende Melodien spiegeln. Pompöse Synthies wie Bläser können die Theatralik noch weiter aufbauschen, halten sich sonst aber weitestgehend zurück. So entsteht in einer tauglichen Undergroundproduktion ein schaurig schönes Werk aus Kälte und Wucht. Wenn man drüber nachdenkt, dass von den zehn Tracks eigentlich sechs Intros und Intermezzi sind und somit bloß vier Tracks das Herzstück dieser Scheibe ausmachen, dann kann man das schon blöd finden. Weil aber alles ineinander übergeht, “Where Light Comes To Die” als Gesamtkunstwerk am Stück gehört werden sollte und eben dieses über jene Songgrenzen hinaus als Einheit wahrgenommen wird, macht das alles schon Sinn. Und weil die Arbeit der Finnen schon bei Horden wie Vargrav, Mimorium, Nekrokrist SS und Förgjord geschätzt wurde, kommt das auch hier so rüber, dass man sehr gut weiß, was man hier tut.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer