MAULE – from hell (EP)

Netzfundstück Nummer: Unbekannt. Quarantänezeit sinnvoll nutzt man, indem man sich regelmäßig, in meinem Fall mittlerweile fast täglich, auf einschlägigen Plattformen herumtreibt, um Neues zu entdecken. Trotz eines recht langweiligen Schwarz-weiß Covers mit einem Hammer und den Buchstaben M-A-U-L-E in altenglischer Schrift, war ich doch neugierig. Maule kommen aus Vancouver und existieren gerade mal seit 2017. Das Quartett hat sich dem Heavy Metal verschrieben und mit der Demo-EP “From Hell” ihr erstes Lebenszeichen in die Welt gesendet. Fünf Songs, die es auf rund achtzehn Minuten bringen, sind hier verbaut. Auch wenn dieses Demo bereits aus dem Jahre 2019 ist, muss ich dazu einfach etwas schreiben. Frei nach dem Motto: Besser spät als nie.

Das etwas schiefe Basssolo am Beginn des Eröffnungssongs “Ritual” lässt mich aufhorchen. Gefolgt wird dies von einer sägenden und energiegeladenen Gitarrenstrecke, bevor der druckvolle Gesang von Fronter Jakob Weel einsetzt und mir ein breites Grinsen in die Mundpartie zaubert. Eingängige, meist recht simple Akkordfolgen werden mit einem geilen treibenden Gitarrensolo aufgepeppt. Starkes Teil der Track. Doch mein Highlight versteckt sich an Platz zwei und hört auf den Titel “Summoner”. Die mitreißende Melodie und ein alles killender Refrain, bei dem Jakob einen erstklassigen Job abliefert, hinterlassen den einen oder anderen feuchten Flecken in der Hose. Was für ein geiles Stück! Auch hier steuert Klampfer Daniel Gottardo ein schnieckes Solo bei. Weiter geht es mit dem Rhythmuskracher “March Of The Dead”, bei dem man sich einfach bewegen muss. Leicht epische Einflüsse geben dem Totenmarsch noch eine angenehme Würze mit auf den Weg. Das klasse Gitarrensolo muss ich wohl nicht wieder erwähnen oder? Zum Dessert wird der Powersong “Red Sonja” kredenzt, der ebenfalls mit mächtig dicken Eiern glänzt.

Maule haben mit “From Hell” eine geile Mischung aus 80er US-Metal Einflüssen, gepaart mit einer Prise NWoBHM zusammengerührt, was dieses Debüt zu einem echten Renner in meiner Playlist macht. Die Jungs haben so viel Power im Arsch, dass es die helle Freude ist und genau das ist in jedem Ton und jedem Akkord raus zu hören.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen