MECHANIC TYRANTS – meanhattan (EP)

Das Intro tönt schön Midnight-esk, bis oldschool Drums den Auftakt zu einem kurzweiligen Ausflug in den Speedmetal der Mechanic Tyrants liefern. Die Band aus Nürnberg legt mit „Meanhattan“ ihre erste handgebastelte EP vor. Und die hält eine echte Überraschung bereit. Die Truppe scheint zur Hälfte aus der Band Torpëdo hervorgegangen zu sein und nennt sich nach deren einzigem Output, dem Demo „Mechanic Tyrants“, wo Sänger Florian Fait und Bassist Danny Keck zuvor spielten. Hier sind also keine Anfänger am Werk – und das hört man auch. Mit den ersten Songs „Deny“ und „Granada“ liefern die Franken eingängigen Speedmetal mit Mitgröl-Refrains und erstklassigen Soli. Viel Neues bieten die Stücke aber nicht. Alleinstellungsmerkmal der Band dürfte bis hierher einzig der Gesang sein. Der erinnert mich an den guten alten Skate-Punk, mit dem wir Anfang der 2000er die Nachbarn genervt haben. Beim Titelsong „Meanhattan“ ändert sich das schlagartig. Das Stück startet mit einer Kirchenorgel, geht richtig geil doomig-bluesig weiter und nimmt dann immer mehr Fahrt auf. Hier packt Sänger Florian endlich die Storyteller-Keule aus, singt viel variabler und rauer. Die Band wechselt problemlos die Tempi, kreiert tolle Melodien und liefert einen spannenden Song ab. Richtig stark, gerne mehr davon! Auf der CD haben die Mechanic Tyrants noch den totgenudelten Kansas-Hit „Carry On Wayward Son“ durch den Speed-Wolf gedreht. Das grenzt natürlich an eine Parodie, aber irgendwie muss man die EP ja voll bekommen.

Wertung: -/10
Autor: Florian Forth