MEGATON SWORD – blood hails steel-steel hails fire

Das kleine Essener Label Dying Victims Productions hat sich in den vergangenen Jahren gerade im Underground einen wirklichen Namen gemacht mit seinen teils kultig, kauzigen Veröffentlichungen. Einer der neuesten Streiche der Ruhrpottler ist wohl in der Heavy Metal Szene heiß erwartet. Die Rede ist von den Schweizern Megaton Sword, die mit ihrem epischen Heavy Metal in Form einer EP namens “Niralet” im letzten Jahr mächtig Staub aufgewirbelt haben. Das eidgenössische Quartett spross wie ein Enzian in der Bergwelt aus dem Boden und brachte viele zum Staunen. Episch ist auch schon das Cover des Debütalbums mit einer brennenden Küstenstadt, welches wohl auf der Vinyl Version am besten rüber kommt und viele kleine Details bereithält.

Der Titeltrack “Blood Hails Steel – Steel Hails Fire” fungiert auch gleich als sechseinhalbminütiger Opener. Ein geil bratender Gitarrensound ist auch mit das Erste, was einem ins Ohr springt. Auch das coole Basssolo ist mal was anderes und perfekt in den Song eingebettet. Die ein oder andere Manilla Road Parallele findet man im Songwriting der Vier wieder. Für meinen Geschmack könnte der Gesang etwas präsenter sein, aber das auch nur am Rande. Denn Frontschwertschwinger Uzzy Unchained macht einen echt guten Job, der leider nicht so rauskommt, wie er es verdient hätte. Dennoch ist der Opener schon mal eine echte Hausnummer! “In The Black Of The Night” ist dann der nächste Nackenbrecher und auch hier ist bis zur Perfektion am Songwriting gefeilt worden. Herausgekommen ist ein mächtig treibender Killersong, in dem jeder Geschwindigkeitswechsel eine wahre Offenbarung ist. “Wastrels” hat sich bei mir schon im ersten Durchlauf als echter Hit entpuppt, alleine schon wegen seines coolen Drumintros. Das gibt dem Song von Beginn an eine ziemlich dynamische Attitüde, die Megaton Sword durch den gesamten Song halten können. Ziemlich geile Nummer, bei der man auch ruhig einfach mal so die Faust in die Höhe recken kann. Als Kontrast dazu kommt dann der Folgetrack “Crimson River” fast schon balladesk daher, natürlich trotzdem mit einer gehörigen Portion Arschtritt. Tja, ist wohl unnötig zu erwähnen, dass die beiden verbleibenden Songs ebenfalls mal ziemlich fett und druckvoll die Friese zurecht rücken, oder?

Megaton Sword haben mit diesem einundvierzig Minuten aufregenden und hochdynamischen Album ein fettes Ausrufezeichen gesetzt. Hier wird mal deutlich, wie Epic Heavy Metal zu seinem Namen gekommen ist. Hut ab Jungs, was für ein großartiges Werk!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen