MELAN SELAS – reon (Compi)

Bei diesem Duo aus Griechenland kümmert man sich um Black Metal. Zwar röhren und röcheln tote Growls recht dünn, doch klingt alles ziemlich frisch und lebendig. Sie verarbeiten sehr viele Melodien, auch die Riffarbeiten sind filigraner als vom Genre gewohnt und haben in “Of Winter” schon Running Wild Niveau. Daher dürften auch Klassikmetaller aufhorchen, sofern sie gern im Untergrund wühlen. Und dennoch will man Melan Selas irgendwo in Fäulnis riechender Erde verortet wissen. Eine oldschool Produktion spielt dem in die Karten. Die Stimmung stimmt also und sollte nicht für Verwirrung sorgen. Dagegen beginnt die zweite Vinylseite mit Keyboardakkorden, die in “Ethereal Annihilatio” erstmal brutal für die einzigen Fragezeichen sorgen. Weniger aggressiv sind die unverzerrten, im abschließenden “Selena” gezeigten Gitarren, die kurz zur Einführung auftauchen. Die für eine Vinylscheibe zusammengestellten sechs Tracks von zwei EPs machen schon so sehr Laune, dass man mehr von den Griechen erwartet. Wie Die-Hardler mit den Synthies umgehen, die im Back des Rauswerfers auftreten, wird sich zeigen, denn wirklich stören sie nicht.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer