MEPHISTOFELES – a path of black (EP)

Heute gibt es mal wieder etwas unbekanntes auf die Ohren. Bei dem Namen Mephistofeles in Verbindung mit ihrem Herkunftsland Argentinien ging mein erster Gedanke Richtung Black oder Thrash Metal. Zumindest bis zu dem Moment, als ich Logo und Cover sah. Electric Wizard und Co. lassen grüßen. Eine kurze Exkursion ins WWW bringt mir dann Erleuchtung. Bei dem Trio handelt es sich um eine Stoner / Doom Band mit psychedelischem Background. Ha, ja das klingt interessant. Dafür, dass die Jungs gerade mal seit sieben Jahren zusammen jammen, ist ihre Diskographie wirklich beeindruckend, besonders wenn man es hinbekommt, nach nur zwei kompletten Alben drei Live Alben raus zu bringen.

Das letzte Album des umtriebigen Dreiers ist im Jahre 2019 erschienen, da wird es also mal wieder Zeit für ein neues Lebenszeichen. Dass dies in Coronazeiten nicht immer ganz einfach ist, kann man ja absolut nachvollziehen, zumal Südamerika ja auch mächtig gebeutelt ist momentan. Umso erfreulicher ist da der Umstand, dass Mephistofeles es geschafft haben und eine Drei-Track-EP auf den Markt werfen.

Nun, da mir diese Band komplett neu ist, bin ich doch etwas überrascht über den Proberaumsound nach den ersten Sekunden. Ob gewollt oder nicht anders machbar, packt mich der Opener “Lucifers Hellride” ab dem ersten Akkord. Schön wummernder Basslauf und ein cleaner psychedelischer Gesang entführen einen in eine andere Welt. Schon nach kurzem stört auch der Garagensound nicht mehr, sondern verbreitet gar eine coole Trance-Atmosphäre. “Electric Ripper”, der zweite Track im Reigen, geht etwas flotter zur Sache, wobei flott bei dieser Musik natürlich relativ ist. Dennoch hat auch dieser Song die Macht, einen schnell in seinen Bann zu ziehen. Im Kopf spuken mir schnell Bilder von Schlaghosen und bunten Hemden herum. Dazu schulterlange Haare und jeder mit einem Tütchen zwischen den Lippen – Vorurteile halt, aber dennoch denke ich so oder so ähnlich werden die Jungs in ihrem Proberaum aussehen. Der abschießende Titeltrack mit seinen fast sechs Minuten ist dann für mich das schleppende Highlight dieser coolen EP. Starke Doomnummer, die vom Gesang regelrecht getragen wird.

Auch wenn diese Musikrichtung nicht zwingend mein bevorzugtes Terrain ist, machen die drei Songs echt Laune und ich überlege tatsächlich, mir mal noch das ein oder andere frühere Werk zuzulegen.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen