Metal And Hell – Warm Up

Essen, Don’t Panic, 15.11.2024


Als Ersatz für Old sind Raze ins Billing gerutscht und haben heute die Position des Openers. Eigentlich ärgerlich einen Headliner mit einem Opener zu ersetzen. Aber egal… Raze geben von Anfang an Vollgas mit einem geilen Mix aus Blackthrash und Punk! Das Powertrio wirkt gut eingespielt und es wird deutlich, dass alle Musiker bereits in anderen Bands Bühnenerfahrung gesammelt haben. Das Publikum ist auch von Anfang an voll dabei und Old sind schnell vergessen! Aktuell haben Raze nur ein fünfzehn Minuten langes Demo veröffentlicht, spielen live aber locker doppelt so lange. Da wird wohl demnächst wieder was kommen! (Matze Fittkau)


Eine weitere Anreise hat die zweite Band des Abends hinter sich. Die Franzosen von Tentation sind häufig in unseren Breiten unterwegs und zuletzt haben wir sie in der Posthalle zu Würzburg live gesehen. Auch diesmal ist “Le Berceau Des Dieux” wieder ihr aktuelles Album, ein neues dürfte gerne nach drei Jahren mal fällig werden. Live können sie was und bekommen dementsprechend schon zum ersten Stück „L’Enfand De Gostal“ die Arme hoch. Der Soundmaster der Location „Don’t Panic“ rennt und regelt eifrig, für die Fans das beste Klangergebnis zu erzielen. Im Publikum feiern auch Gäste aus der Schweiz, Skandinavien und Holland ab, die Anreise schon zum Warm-up war also auch für einige Fans nicht zu weit. Dennoch erscheint für einige Anwesende die sehr melodische Metalmucke insgesamt einen Tacken zu austauschbar, denn in der sonst sehr konkreten Bandauswahl fallen die Franzosen schon etwas auf. Trotzdem wird amtlich gefeiert, das Anheizen gelingt und vor der Bühne entsteht immer mehr Bewegung. (Joxe Schaefer).


Für den Black Speed, den wir jetzt erwarten dürfen, zeichnen sich Violent Sin aus Belgien verantwortlich. Das bislang einzige Album “Serpent’s Call” ist noch recht frisch, stammt aus dem vergangenen Jahr und wird häufiger aus dem Regal gezogen. Der Fünfer knallt amtlich und ballert mit Vollgas so auf die Fresse, dass die Reihen vor der Stage sehr dicht werden. Ihr Shouter Marquis krallt sich zu jeder seiner Posen fest am Mikrohalter aus geschweißter Kette fest und bringt helle Screams mit ein. Die Ansagen werden ebenso gekreischt, und zu ‚einem Song for Germany‘ war klar, dass da noch mehr Gebange und Geschiebe vor der Bühne entsteht. Einen absolut neuen Song „Power Of The Law“ kriegen wir noch ab. Ein gutes Zeichen, da das Gros der Fans weiter feiert. Der Fünfer verabreicht uns die nötige Portion Vollarschtritt, so kann es weitergehen! (Joxe Schaefer)


Kriegszittern sind als Death Metal Band irgendwie der Ausreißer im heutigen Billing. Der Fünfer aus der Nachbarstadt Mülheim legt brachial los und walzt sich durchs Set. Zu Beginn ist das Ganze noch ziemlich geil, zieht sich aber dann irgendwann etwas in die Länge. Auch wenn die Band handwerklich alles richtig macht, ziehts mich dann doch irgendwann zur Theke. (Matze Fittkau)


Kennt ihr das? Da ist man im festen Glauben, von einer Band definitiv das Vinyl zu besitzen, doch in Wahrheit hat man das Album immer in anderen Formaten gehört. In unserem Fall ist das mit “Destiny Calls” von den Finnen Chevalier so, denen wir natürlich mit dementsprechend hohen Erwartungen entgegenfiebern. Eine sehr geile Resonanz widerfährt den Finnen schon nach dem ersten Song. Der Fünfer gibt mit absolut warmem Oldschoolsound alles und dementsprechend voll wird es. Die Menge dankt es auch zum Song der aktuellen EP „Last One Standing“ mit massiven Fistraisingaktionen, während Sängerin Emma mit ihrer hellen Stimme perfekte Höhen liefert.  „In The Grip Of The Night“ von oben angeführtem Album bekommt wieder alle Arme hoch, und die Menge kann nach Ende der vorgesehenen Spielzeit von den Finnen sehr beeindruckend durch gesungene Chevalier-Chöre noch einen zusätzlichen Song rauskitzeln. Das waren unvergessliche siebzig Minuten. Kiitos Suomi! (Joxe Schaefer).

Autoren: Matze Fittkau, Joxe Schaefer
Pics: Joxe Schaefer