MEURTRIERES – same (EP)

Dass ich zu Franzosen ein gestörtes Verhältnis habe, ist jedem bekannt, der mich kennt. Unzählige schlechte Erfahrungen in meinem Leben mit unseren südwestlichenNachbarn haben zu diesem Umstand nicht unbedingt positiv beigetragen. Aber das nur am Rande und es soll nicht zum Schaden dieses Reviews werden. Heute geht esalso um eine französische Band namens Meurtrières. Das female fronted Quintett aus Lyon hat sich vor zwei Jahren zusammen gefunden und widmet sich thematisch dem französischen Mittelalter, worüber es ja bekanntlich eine Menge zu besingen gibt. Schon das gezeichnete Cover mit seinem bewaffneten Ritter auf einem Pferd vor einer Burg macht optisch deutlich, was einen erwartet. Bereits bei den ersten Takten zu „A La Spatha“ fällt sofort der oldschool 80er Sound auf. Geil, die knackig bratenden Gitarrenläufe verbreiten eine angriffslustige Stimmung und der cleane Gesang von Fronterin Fleur passt wie besagte Faust aufs Auge, um mal im kriegerischen Sprachgebrauch zu bleiben. Klassischer 80er Heavy Metal durchweg in französischer Sprache, der mächtig Laune macht. Komischerweise mag ich Französisch als Sprache überhaupt nicht, aber als Gesangssprache, gerade im Heavy Metal, finde ich die echt super. So auch hier. Dynamisch ungestüm gehen die Franzosen hier zu Werke und geben jedem der fünf Songs dieser EP ein eigenes Gesicht. So findet man beispielsweise in „Rosae Bellum“ einige Mittelaltersoundelemente. Sehr dezent und absolut passgenau eingebaut. Jede der rund achtundzwanzig Minuten dieser leider bislang nur digitalen Scheibe, Vinyl und Tape erscheinen gerade, sind kurzweilig und machen richtig Spaß. Meurtrières haben mit ihrem selbsbetitelten Debüt ein authentisches Stück Heavy Metal abgeliefert, das gerade durch den Gesang in Muttersprache aus der großen Masse hervorsticht. Geile Scheibe und sehr zu empfehlen. Absolut beachtlich, was gerade in diesem Genre an super Scheiben das Licht der Welt erblickt und diese gehört definitiv dazu! Würden wir EPs bewerten, würde ich neun von zehn Punkten zücken!

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen