MIDNIGHT DICE – hypnotized (EP)

Spätestens nach dem Auftritt des Quartetts aus Chicago auf dem diesjährigen Hell Over Hammaburg (HOH), sind Midnight Dice keine Unbekannten mehr in der Metalszene. Ihre “Lights Out… In Hamburg” Cassette war im Handumdrehen am Merchtisch ausverkauft. Dafür musste man schon echt schnell sein. Der amerikanische Vierer agierte vor seiner Bandgründung 2017 unter dem Namen Satan’s Hallow, damals allerdings noch zu fünft. Besagter Auftritt auf dem Hamburger HOH war trotz der frühen Spielzeit ein echtes Highlight. Optisch fiel dabei Fronterin Mandy Martillo mit ihrem Blazer schon aus dem Rahmen, dafür gab es musikalisch an dem Auftritt nichts zu bemängeln, wie man auch an der Reaktion des Publikums ablesen konnte.

Nach einer Split-Single mit Hitter haben es die umtriebigen Amis geschafft, ihre erste EP mit dem Titel “Hypnotized” zu veröffentlichen. In Zeiten dieses nervigen Virus’ haben Midnight Dice sich erst einmal für eine digitale Version entschieden. Fünf Tracks zu einem schmalen Kurs ist doch mal ein Anreiz und die physische Version kann man sich dann beim Erscheinen bei Gefallen immer noch zulegen. Besonders für uns Europäer eine gute Sache, ohne Ewigkeiten auf Post aus den Staaten zu warten zu müssen.

Mit einem im wahrsten Sinne stürmischen Intro, was in ein riffiges Instrumental mündet, bringt einen das schmissige “Starblind” auf Touren. Mandys Stimme ist echt super und auch hohe Passagen meistert die Frontfrau souverän. Spätestens jetzt bin ich froh, dass ich mir auf dem HOH gleich ein Shirt besorgt habe. Mit ordentlich Pfeffer im Allerwertesten geht der Vierer hier voran. Schön sägende Gitarren machen echt Spaß und schnell wippt nicht nur der Kopf. “Speed City” schlägt in die gleiche Kerbe. Wahnsinn, diese Stimme ist echt so kraftvoll – Hammer! Schon jetzt hat sich auch das Geld für den Download gelohnt und schnell wird klar, dass diese EP wohl des Öfteren laufen wird. Mit ordentlich Dampf spielen sich Midnight Dice ins Gehör. Der rhythmische Titeltrack bringt die Nackenmuskulatur dann ordentlich auf Betriebstemperatur und auch dem geilen Gitarrensolopart im Mittelteil kann man schnell einiges abgewinnen. Den Stampfer “Lazer Tears” kenne ich auch noch aus Hamburg, dort hat mich der Song schon echt begeistert. Auch auf Konserve überzeugt der Kracher mit geilen Melodiebögen in Kombination mit schön knackigen Gitarren… Öhm, wie jetzt schon vorbei? Einundzwanzig Minuten sind einfach zu kurz und so geht es bei mir gleich in die nächste Runde, natürlich nicht ohne noch die verdiente Neun-Punkte-Kelle zu zücken, wenn wir EPs bewerten würden.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen