MINAS MORGUL – kult

Die von einer Orkarmee bewachte Mondturmstadt ist der Namensgeber dieser musikalischen Zusammenkunft. Da merkt auch jeder, der ‘Herr der Ringe’ nicht kennt, woher hier die Abstammung geleitet wird. Da drängt sich der Verdacht nach Black und Folk beim Ersthörer doch gleich auf, auch wenn es für die Protagonisten anders herum gewesen sein mag. Auf „Kult“ beginnt eine sprechende Stimme in deutscher Sprache, was mit den Lyrics im Folgenden auch so bleibt. Die Black Metal Einheit aus Frankfurt an der Oder hat sich schon bei Gründung 1997 dazu entschieden, vor etwas Englischem aber nicht verschlossen. Zusammen mit etwas Cleangesang ist die Nähe zum Folk tatsächlich nicht wegzudiskutieren, zumindest stellenweise. Klingt nicht gerade verlockend, wenn da nur diese Wucht nicht wäre. Monströs und ziemlich geil wirken die erbauten Songfelsen, oft durch Synthies unterstützt. Atmosphären zum Wegfliegen, oder zum „Aaarg!“ schreien, mit ausgebreiteten Armen und Kopf im Nacken auf einem Felsvorsprung vor Gondor stehend natürlich. Einzelne akustische Gitarrenklänge gehören dazu, wie im Abspann von „Ein Teil Von Mir“. Die Snare klöngt etwas nach Keksdose, einer größeren Keksdose zwar, wie auch die Anschläge der Bassdrums etwas platt, aber die breit ausgelegten Melodien in Moll machen in der klaren Produktion einiges wieder wett. Die zehn Tracks auf ihrem sechsten Langeisen sind sehr ergreifend ausgefallen, das müssen auch Finstermusikfreunde zugeben, die weniger auf deutschsprachige Texte stehen. Schon Kult irgendwie … also passender Titel!

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer