MOON ORACLE – ophidian glare

Bei dem Coverartwork wird der Undergrounder neugierig. Und wenn er dann noch auf altschuligen Black Metal steht, bei dem eine grobe Deathkante mitwiegt, sollte er hier bei dem zweiten Album der Finnen genau richtig sein. Das hat kein Intro, kein Startriff und kein Vorspann abbekommen, sondern steigt sofort mit dem Opener „The Numinous Gate Opens“ voll ein. Und hier hört man im knusprigen Slowpart die dünne Synthiewand im Back noch lauter. Dabei überwiegen die sehr groben Riffs deutlich, zumal sie an alte Hellhammer anlehnen. Das kränkelde Solo in „Serpent’s World“ unterstreicht die vorherrschende Subkultur in dieser Angelegenheit vorzüglich. Hohe Geschwindigkeiten sind Trumpf, und die kommen deswegen richtig cool, weil das alles ohne Doublebass funktioniert. Leisere Phasen gibt es immer wieder mal in den sechs Tracks, besonders im absolut ernstzunehmenden Elfminüter „Abysmal Crimson Desert“ kommt die Steigerung aus ihr heraus ziemlich derbe. Das ganze Teil wirkt sehr roh, mundet ziemlich gut und wir glauben fest daran, das hätte ohne Synthies ebenso gut geklappt.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer