MORBID EVILS – supernaturals

Im Grunde kriechen diese vier Tracks je neun bis zwölf Minuten lang behäbig nach vorne. Sehr interessant kloppen selbstbewusste Tempoanhebungen immer wieder höhere Tempi, angeführt von knallhart durchdringen Drums. Und das Drumwerk haut dir wirklich mit jedem Schlag derbe in den Magen. Wenn man von Finnland hört, wie bei diesem dritten Album von Morbid Evils, rechnet man auch bei Sludge-Doom mit schrägen Einfällen zwischendurch, durch die eine straighte Stilschublade verlassen wird. Zumal Transcending Obscurity Records für solche Überraschungen gut sind. Aber was ist es auf dieser Scheibe? Die nach oben ausbrechenden Tempi? Oder einfach nur die monströs kratzende Riffmasse? Schwer zu sagen, denn auf „Supernaturals“ bleibt alles im Rahmen. Bei aller Abgründigkeit rockt „Tormented“ so los, dass es in den Nacken geht. Hier sind die Fuzzbratriffs am heftigsten, deswegen muss das Stück als definitiver Anspieltipp genannt werden. Zum Schluss werden diese vierzig Minuten vom fiesen Bohrhammer des Titelstücks mit einer Lärmorgie und Rückkopplungen markant beendet. Sehr widerborstige Sache diese Platte, die ganz sicher ohne Eingängigkeiten punktet.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer