MORTIFY – fragments at the edge of sorrow

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den offensichtlich sehr beliebten Namen Mortify zugelegt haben, sind dies hier die Death Metaller aus Chile. Ein synthieunterstütztes Düsterintro baut im Opener „Beneath The Emptiness“ Spannung auf, dann wird es schwierig. Zwar haut ein warmer Oldschoolsound ins Ohr, doch Fluss kommt kaum auf, weil unbequeme Rhythmuswechsel eingebaut werden. Außerdem scheinen die Südamerikaner Disharmonien zu mögen, die bis in ein schräges Solo reichen. Das Szenario spielt in der Unterwelt, Licht dringt hier kaum ein. Das unverzerrte Intermezzo „Fragments“ entzerrt, baut aber noch die Bedrohlichkeit aus, wie die Akustikgitarre im Zwischenspiel „Edge“ und wie die verfinsternden Synthies im Instrumental „Mindloss“. Vielleicht könnten die halligen  Growls zur Versöhnung beitragen, wenn sie nicht eher kurzatmig gebellt würden. Das Material in den zwölf Tracks wird tight, spritzig und scheppernd gezockt, soll unbehaglich sein und stellenweise sogar quer stören. Dafür, dass drei der vier Members noch bei einer Band namens Socialisis thrashen und daher wohl gut aufeinander eingehen, benötigt der Hörer nicht viel Fantasie. Wer sich rantraut, wird seinen Spaß bekommen können. Vielleicht kann das anständige Coverartwork etwas Mut machen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer