MOURNING DAWN – dead end euphoria

Zack! Das erste Riff des Openers “Dead Of Doom” drischt sofort in die Vollen. Die Pariser Black Doom Institution macht keine Gefangenen und lässt das fünfte Album ab der ersten Sekunde krachend beginnen. Bodenraum füllende Bässe und hallige Leadschreie machen mächtig Laune, auch beim Autofahren. Voluminöse Growls reichen bis zu klareren Gesängen in “Conclusion” oder bis hin zu hysterischem Gebrüll in “Never Too Old To Die”, das durch verschiedene Tempi stampft. Die Songs rennen zwischen fünf und zwölf Minuten, nur “The Five Steps To Death” fällt dabei völlig aus dem Rahmen, denn das Monument schlägt mit sechsundzwanzig Minuten zu Buche, ausgestattet mit sonst auf dem Album nicht vorhandenen Disharmonien, Sprechparts, einer dezenten Orgel im Back und einer Akustikgitarre. Hier in diesem Epos findet das Quartett mal die Zeit dafür. Das heißt bei den Franzosen also noch lange nicht, dass irgendwas langatmig wird oder sehr schleppend. Bei der Wahl der Geschwindigkeiten werden Mourning Dawn meist um das Midtempo herum treffend fündig. Das Album kann sich auf eine klare Produktion berufen und auf Alltagstauglichkeit, denn zum Abgrund tendierende Finsterstimmungen sind für keinen der satten sechs Tracks erforderlich. Die Formate bekamen zwei verschiedene schwarz-weiß Coverartworks verpasst, wir haben uns bei diesem Review für das der Vinylausgabe entschieden.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer