MP – bursting out (the beast became human) -Re-Release-

Heute bleiben wir mal in heimischen Gefilden, genauer gesagt im Nordrhein-Westphälischen Witten. Hier hat sich im Jahr 1986 die Band Metal Priest bzw. Melting Point, kurz MP gegründet um mit Heavy / Speed Metal die Welt zu erobern. Vier reguläre Alben können die Jungs auf ihrem Konto verbuchen, wobei das letzte, “Melting Point”, dieses Jahr bereits sein neunundzwanzigstes Jubiläum feiert. Zwei Livealben und zwei Compilations sind alles, was es an physischen Erscheinungen in den vergangenen Jahren in den Verkaufsregale zu finden war. Nun hat es aber auch das Debütalbum “Bursting Out (The Beast Became Human)” erneut auf die Bildfläche geschafft. Dazu hat man nicht nur die regulären zehn Songs des Erstlingswerkes auf runden Kunststoff gebracht, sondern auch noch fünf Live Tracks drauf gepackt, die den Fans hier einen kleinen Kaufanreiz geben sollen. Damit bringt es diese Wiederveröffentlichung auf satte fünfundfünfzig Minuten Spielzeit. Bis in meinen Orbit haben es MP bis dato noch nicht geschafft, insofern bin ich froh, dass es die Wiederveröffentlichung von “Bursting Out” bis auf meinen Rechner geschafft hat.

Den Anfang macht auch gleich der Titeltrack. Zügiger Heavy Metal, mit einem schön dreckigen Gesang von Basser und Fronter Thomas Zeller machen schon mal ordentlich Laune. Der Chorusgesang macht gut Druck und treibt den Song voran. Die kreischende Gitarre von Andy Wolk gefällt mir richtig gut und verbreitet ein schönes Oldschool Feeling. Wenn man bedenkt, dass dieses Teil schon fünfunddreißig Jahre auf dem Buckel hat, macht es sogar noch nen Ticken mehr Spaß. Auch bei MP Metal Priests macht Saitenhexer Andy einen super Job und schüttelt sich das ein oder andere Solo scheinbar locker aus dem Ärmel. Im Laufe der Scheibe gefällt mir Thomas’ teils etwas schräger Gesang immer besser. “Paromania” etwa ist eine geile Headbangernummer und bekommt mit dem Gesang einen ganz eigenen Flair. Das langsamere “Out For Love” rockt zackig und gut los, bevor es dann mit “On The Loose Again” wieder in die Speed Metal Gefilde geht. Geil auch das schreddernde Gitarrensolo zum Ende hin – coole Idee. Songs wie “Fight For Your Live” oder “World Of Tears” sind echt geil und so langsam finde ich es schade, dass ich diese Band nicht eher entdeckt habe. Auch die Livetracks haben einen dynamischen Charakter und “Bursting Out” ist sogar noch etwas zügiger als sein Original. Die Songs zeigen, dass der Vierer auch live richtig Bock hat.

Wer wie ich bis dato noch keinen Kontakt mit MP hatte, für den ist diese Neuauflage von “Bursting Out (The Beast Became Human)” genau das Richtige als Einstiegsdroge. Geiler Heavy / Speed Metal, der mal nicht nach Schema-F klingt, sondern mit seinen Ecken und Kanten immer wieder für Überraschungen gut ist und richtig bockt.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen