MUTILATION RITES – chasm

Diese vollmundigen Riffs kommen intensiv und verbreitern den Gesamtsound. Die Produktion des dritten Albums der Band aus Brooklyn darf sich noch Underground schimpfen, holt aber tatsächlich einiges raus, das bei Oldschoolern die Pegel der Zufriedenheit deutlich ausschlagen lässt. Die Klasse von “Chasm” macht sich schon im Opener “Pierced Larynx” bemerkbar, vorweggenommen darf man sagen, die Qualität bleibt bis zum Schluss. Die Extreme wird nicht einfach nur durch Rasereien und Doppelfüße erschaffen, sondern ein höheres Ausmaß des Abgrundes genutzt. Dass entferntes Geröchel trocken nach vorn hallt, macht noch am wenigsten aus. Eine voluminöse Soundfülle nimmt in den sechs Tracks den Raum, leisere Parts sind kaum vorhanden. Und wenn diese vorkommen, sind sie kurz und kaum wirklich gedrosselt. Tighte Drums schlagen kräftig in die Mitte und machen mächtig Radau. Die Leistung am Schlagzeug fällt markant ins Gewicht, ist wegen vieler frischer Ideen keine Stangenware, “Post Mortem Obsession” beginnt mit einer solchen, und muss gesondert honoriert werden. Mutilation Rites bestreifen nicht nur Gebiete des Black Metals, sondern können auch Death Metaller begeistern. Natürlich packt das Höllenquartett noch die passende Covergestaltung oben drauf, dass wirklich keine Fragen offen bleiben.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer