MUTILATRED – determined to rot

Wenn alles in deinem Leben etwas zu sehr in geordneten Bahnen verläuft, misch dir doch einfach mal dein Gemüt mit etwas wild metzelndem Death auf. Das Quartett aus Toledo kann dir in diesen dreizehn Tracks ihres zweiten Albums schön die Synapsen verknoten, oder zumindest verdrehen. Da kannste dich ja gleich von hinten im Würgegriff zu Boden gebracht fühlen. In einer klaren und wuchtigen Produktion hallen röhrige Tiefstgrowls durch den Sounddickicht, der hauptsächlich aus sperrigem Riffwerk besteht. Etwas geerdeter und grooviger wird das gebremste „Smashed By A Slab Concrete“, ohne dabei auf irres Drumgeprügel zu verzichten. Querer Synthiekrach beendet den Dreiminüter mit dem aussagestarken Titel „Fuck Everyone“, der nur noch von dem des Songs „Shitted (Out)“ übertroffen wird. Die brutalen Ohio Deather kommen mit Songlängen von bis zu drei Minuten aus, ihre Songeinheiten auf den Punkt zu bringen. Nur für das Titelstück zum Abschluss verzeichnen wir acht Minuten, und sechs für das Outro, das hier als Bonusstück deklariert wurde, weil sich chaotischer Computerlärm auf den obersten Podestplatz stellt. Möglicherweise würde das Album ohne Elektronik den Zielnerv des geneigten Konsumenten besser treffen. Aber das Paradoxe an der Wirkung nach dieser Watsche von vierzig Minuten ist die Feststellung, dir geht es noch besser als vorher.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer