MYRKRAVERK – naer døden

Kalter Black Metal erreicht die Ohren. Zu dünnerer Produktion schraddeln die farblosen Gitarren, das müssen Fans von Darkthrone sein. Das ist die eine Seite, es gibt aber noch eine, die sich einmischt. Wenn man in dieser einen Anteil Folk erkennen will, ist das ein sehr urtümlicher. Trommeln, hallige Stammesgesänge und akustische Saiteninstrumente. Es überraschen zarte Gitarrenklänge in “Natasatan” zunächst schon, die mit klaren Chorgesängen das Intermezzo bestimmen. Eine rückwärts abgespielte Sprechstimme hört man in “Ritual”, dann lassen sie auch mal streckenweise nur die kratzigen Riffs sprechen und gerne auch ausklingende Grunzlaute, als hätte man einen Keiler auf dem Dachboden. Dann baut sich ein chaotischer Krachbatzen auf, schwer durchdringlich und disharmonisch. Am stärksten sind die Norweger, wenn sie wie in “Sensdiava” darkthronemäßig Vollgas geben. Nur halten sie das nicht lange durch, denn dann folgen wieder einzelne Frauengesänge, eine Sprechstimme oder beides. Es passiert also richtig viel in den vierzehn Tracks, für Blackmetalverhältnisse der alten Schule vielleicht sogar zu viel. Das kann man auf die sogenannten Folkanteile schieben, oder auf überschäumenden Ideenreichtum der Protagonisten.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer