Was haben wir denn da in der Postbox liegen? Hmm, Myth Carver… sagt mir nix, aber es muss ja einen Grund haben, dass unser Chefredakteur mir das Teil zukommen lässt. Also, wie üblich geht meine erste Suche bei mir unbekannten Bands, natürlich ins Metal Archiv. Viel gibt es über das Quintett aus Dallas, Texas (noch) nicht zu berichten. Hier finde ich drei Singles aus dem vergangenen Jahr und die mir vorliegende EP „Twist Of Fate“. Letztere gibt es in zwei verschiedenen  Versionen: als Selfrelease mit vier Tracks und die EP mit zwei der Singles.  Für Letztgenannte hat No Remorse Records sich Ende November diesen Jahres dem Quintett angenommen diese etwas aufgepumpt, so dass wir jetzt auf sechs Tracks und eine Gesamtlaufzeit von rund sechsundzwanzig Minuten kommen. Von der Theorie zur Praxis: los geht es mit „Untamed Steel“. Der Song geht direkt schön nach vorne. Fronter Daniel Schmuck (u.a. ex-Frozen Soul) keift sich die Lunge aus dem Leib und das ziemlich kraft- und eindrucksvoll. Der klassische US Metal geht direkt ins Ohr, der Song ist abwechslungsreich und macht Lust auf mehr. Das bekommt man direkt im Anschluss mit „Thunderkill“, der irgendwie noch um einiges druckvoller als der Opener aus den Boxen drückt. Mehrstimmiger Gesang und herrlich sägende Gitarren dominieren den Track, der auch mit geilen Bangpassagen daher kommt. Als nächstes steht der Stampfer „Shadow Firmament“ auf der Tracklist. Auch eine coole Nummer, bei der mich besonders wieder Fronter Daniel beeindruckt. Auch der fette Chorusgesang im Refrain ist nicht zu verachten und gibt dem Song noch den letzten Kick. Nach dem regulär finalen „Iron Helm“, ertönt jetzt dank No Remorse der erste Singletrack „King Of The Pyre“. Läuft auch ziemlich gut rein die Nummer und lädt auch einige Male zur Nackenmuskelaktivierung ein. Mit „Crimson Terrain“ sind wir auch leider schon am Ende angekommen. Myth Carver haben mit ihrem kurzen, aber eindrucksvollen Release ein echtes Statement gesetzt. Bin mal gespannt, was da aus Dallas noch so in Zukunft auf uns zukommt. Mir gefällt ihre erste EP ziemlich gut. Bis zum Schluss fällt mir übrigens nicht ein, an wen mich Daniels Gesang erinnert…

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen