NAZXUL – irkalla

Leise und melodisch liefert das Intro den ersten Eindruck der dritten Langscheibe von Nazxul. Die in 1993 gegründeten Schwarzmetaller aus Down Under lassen nach elf Jahren wieder von sich hören; zuletzt kam die EP „Quickener Of The Dead“. Jetzt flucht eine uncleane Stimme aus dem Back, die dabei so angenehm harmonisch mit der Soundwand bleibt, dass sich niemand gemaßregelt fühlen kann. Klingt auch eher gepredigt als ausgekeift, außerdem können dazu Mönchgesänge auftauchen. Gequert wird eher durch Disharmonien in den synthieunterstützten Soundstrecken selbst, die gern lange in einer Tonlage bleiben. Die Tasten werden bei Nazxul wohl auch in Zukunft keine untergeordneten Rollen spielen, solange Keyboarder Lachlan Mitchell eins von zwei verbliebenden Gründungsmitgliedern bleibt und diese Band sein einziges Betätigungsfeld darstellt. Die Namen bei anderen Mitwirkungen der fünf Members lesen sich mit Ichor, Pestilential Shadows, Temple Nightside gar nicht übel, das sollte noch erwähnt werden. Wenn es etwas mehr auf die Fresse geht, wie im pfeilschnellen Prügler „Inferno“, dann machts hier am meisten Spaß. Die Australier aus Sydney benötigen nur vier Tracks, um eine halbe Stunde Mucke anzuhäufen. In Anbetracht häufiger Phasen mit geringerer Lautstärke könnte das manchem Extremisten zu wenig Kantholz sein, zumal die leiseren Felder eher wie Grautöne klingen, statt nach kontrastreicherem Schwarz-Weiß.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer