NECROGOD – in extremis

Was sich wie ein roter Faden bei Transcending Obscurity Records durchzieht, sind hochwertige Coverartworks und umfassendes Merch zu jeder Veröffentlichung. Weil das Hauptaugenmerk aber auf der Musik liegen soll, tauchen wir gleich mal ab in die neun Death Metal Tracks nach Bauart der alten Schule. Wir hören sehr klare und knusprige Growls, die durch zackige Stimmrhythmik in „Bringers Of Blasphemy“ sehr flink sein können und bei trockenem Hall schön gegen Widerstände klatschen. Das Tempo variiert auch nach unten, so brät „Remain The Same Again“ mal etwas langsamer aus den Speakern, beruft sich aber dennoch auf die Dienste der Doublebass. Die wiederum klappert etwas steril, was für eh schon programmiertes Drumming gar nicht auszeichnungswürdig ist. Dafür bringt die zeitgemäß klare Produktion die Wucht voll rüber. Ohne sonst zu auffällig röhrbratendes HM-2 Pedal, wie beim Protagonisten an den Saiten sonst gewohnt, fallen die Riffarbeiten mehr als ordentlich aus.

Mit Absicht habe ich den polarisierenden Namen Rogga Johansson nicht gleich zu Anfang erwähnt. Weil der Mann in so vielen Projekten tätig ist und besonders dieser Tage bereits mit neuen Releases von Eye Of Purgatory und Hose By The Cemetary auffiel, möge man sich zuerst nur auf das zu Hörende konzentrieren. Dazu gesellt sich die zweite Kraft The Master Butcher, ein Mann aus Costa Rica, der sich sonst bei Morbid Stench und Insepulto verausgabt. Möglicherweise käme mal ein mehr herausstechendes Album unter Roggas Fittichen heraus, würde er seine Kräfte für nur eines bündeln. So bleibt es auch hier bei Necrogrod unterm Strich bei einem „bloß“ gutem Album, das sich zwar etwas von Roggas sonstigem Tun unterscheidet, aber keine wirklichen Momente bietet, die man sofort noch einmal hören will. Sollte Rogga in zehn Jahren selbst an dieses Album in den Aufzählungen seiner besten Platten denken, wird sich diese Zusammenarbeit für „In Extremis“ gelohnt haben. Dass hier dennoch mehr als sieben Punkte rausspringen, liegt hauptsächlich an den schon grandiosen Riffs, die mitreißen und die man wiedererkennt.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer