NECROTUM – defleshed exhumation

Auch wenn der gestrige Abend noch in den Knochen steckt, muss es ja heute irgendwie weitergehen. Schnappen wir uns doch mal ein Death Metal Album, oder zumindest eines, das dem Coverartwork danach aussieht. Auf diese Weise gelangen wir zu Necrotum. Und der Griff scheint richtig gewesen zu sein, denn wir kriegen nicht bloß Death Metal auf die Omme, sondern noch recht garstigen dazu. Kerniges Geriffe schrappt aus den Speakern und frontale Tiefengrowls blaffen trocken ins Gesicht. In der groben Produktion wirkt das auch alles nicht zu glatt, sondern riecht nach Underground wie Mist im Kuhstall. Langweilig wird es in den neun kompakten Tracks nicht, und es liegt noch nicht einmal an der ganzen Technik der Gitarren, mit der auch nicht übertrieben wird, sondern das Trio hat reichlich Ideen, die sie hier aneinanderreihen. Richtig geil der Würgebass in „Dissolved In The Flesh Pits“, ebenso messerscharf wie knapp das Solo im Schluss von „Mouldered Orb“, und die Schübe der Bassdrumraketen in „Psychotic Apparitions“ toppen jede Nähmaschiche. Obwohl das ganze Album schon auf hohem Niveau angesiedelt ist, kann der grandiose Finaltrack „As I Behold I Despise“ (Cover von Demigod) da super mithalten. Die Rumänen spielen frei und unbedarft auf, ohne sich zwanghaft in einen engen Rahmen zu stecken. Was ne geile Scheibe dabei herausgekommen ist, eine richtige Überraschung.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer