NEGATIVE VORTEX – tomb absolute

Weiter geht die Reise an die Westküste, von wo aus das Debütalbum von Negative Vortex in die Welt des Undergrounds geschmissen wird. In Oakland gegründet, werden hier nun in Los Angeles kräftige Epen von mindestens fünf Minuten geschmiedet und nach einem knappen Intro mit Synthiebrummen und Rückkopplungen erscheint dann die erwartete Schallmauer. Ja sicher macht das Duo ordentlich Dampf. Wuchtige Drums mit Hall sorgen für Donner, Growls stellen sich breit auf und haben mehr Volumen als Hall. Im mit Rückkopplungen verhallenden „Tomb Absolute“ zum rasenden „Chant For The Undertaker“ hören wir eine Glocke, wenn man genau hinhört. Zum Erreichen von hohen Tempi müssen Doppelfüße nicht wirklich sein, denn die Schießbude bekommen die Kalifornier auch so zum Rappeln. Eine Stärke der Death Einheit sind Breaks, nach denen mit der Riffgitarre wieder neu eingestiegen wird. Kann zunächst auch täuschen, aber in der ausklingenden Lärmwand von „Cicuta“ könnte eine Orgel im Back sein, was sich später deutlicher bestätigt und sich als Hammond herausstellt. Im Finale des Tracks erklingt ein sehr leises Glockenspiel, das Hörgeschädigte kaum wahrnehmen werden. Ist ja nicht so, als hätten die Protagonisten keinen Raum mehr für kleine Ideen. Das Vinylknistern zum Rauswerfer „Cease To Exist“ darf da noch genannt werden. Oder, dass „Enthroned Suffering“ mal ein Solo enthält, aber dafür ein ziemlich langes. Und auf jeden Fall, dass der Schlussakkord schlappe zweieinhalb Minuten ausklingt. Langsame Strecken kommen wie am Stück geschliffen und breiten sich flächendeckend aus. Der Siebenminüter „The Burning Orb“ nimmt in seiner Mitte mal die Fahrt raus und kredenzt einen Sprechpart. Hört sich sehr cool an, unbedingter Anspieltipp. Das ist in Gänze schon ein ziemlich Geiles Werk geworden, das erste Album der Jungs. Nur bei einer Liveumsetzung müsste angeheuert werden, denn Negative Vortex sind ein Duo.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer