NIGHT DEMON – live darkness

Was soll ich bei solch einer Band groß als Einleitung schreiben? Wohl jeder in der Szene kennt dieses Trio aus Ventura, Kalifornien, ob man will oder nicht – haha. Nein, aber mal im Ernst, es gibt wohl aktuell keine andere Band, die so aktiv ist, wie Night Demon. Rampensau, Fronter und Basser Jarvis treffe ich auf europäischen Festivals öfter als so manchen Kumpel. Alleine in diesem Jahr habe ich Night Demon bereits sechs Mal live gesehen. Nie war es langweilig oder ähnliches. Night Demon ist ein Garant für grandiose, energiegeladenen Live Shows, ob als Support, oder als Headliner. Trotz dieser enormen Livepräsenz hat Jarvis noch Zeit, um zwei andere wichtige Bands wieder durch sein Mitwirken auf die Bildfläche zurück zu holen. Zum einen Jaguar aus England, denen er seine Stimme leiht, zum anderen Cirith Ungol, bei denen er Bass spielt. Mit Letzteren hat er gerade auf einigen Festivals und Club Shows die Bühnen unsicher gemacht, mit (natürlich) viel Erfolg. Damit nicht genug, veranstaltet er dazu das inzwischen zum Kultfestival avancierten “Frost And Fire” in Kalifornien. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gab es dieses Jahr in Ermangelung des BroFests in Sheffield und des HRH Christmas Rockas eine europäische Version des “Frost And Fire”, um eben jene zwei genannten Festivals zu ermutigen, weiter zu machen…

Damit auch der letzte von den Live Qualitäten des Trios überzeugt wird, hauen Night Demon jetzt eine über eineinhalbstündige Live-CD auf den Markt. Aufgenommen wurde dieses gute Stück im Beachland Ballroom in Cleveland, Ohio am 2. Dezember 2017. Die “Live Darkness”, so der Name, wird auf 1000 Stück limitiert und vermutlich schnell vergriffen sein, wenn man den (Chart-) Erfolg des letzten Albums “Darkness Remains” mal zugrunde legt, von der es inzwischen schon die zweite Auflage gibt.

Zu dem vorliegenden Rundling brauche ich nicht viele Worte verlieren. Hier ist alles drauf, was der geneigte Hörer braucht. Ein beeindruckender Querschnitt durch die vergangenen sieben Jahre Bandgeschichte. Meine persönlichen Highlights „Welcome To The Night“, „Cursed Of The Damned“, „Hollow Ground“, „Black Widow“ oder mein absoluter Übersong „Chalice“. Natürlich dürfen auch solche Kracher wie „Dawn Rider“, „Satan“, „Screams In The Night“, „Heavy Metal Heat“ oder der Obligatorische Schlussspurt „Night Demon“ nicht fehlen. Mit „Evil Like A Knife“ gibt es das einzige Cover der Doppel CD. Natürlich darf dabei auch Midnight Mastermind Athenar auf der Bühne nicht fehlen.

Der Sound ist super und bringt dieses typische Night Demon Feeling absolut authentisch und ungefiltert durch die Boxen. Auch die fantastische Stimmung des Publikums kommt hier deutlich raus. Man hat direkt bildlich Jarvis’ knalleroten Kopf und triefend nasse Klamotten vor seinem inneren Auge. Da Armand, Dusty und Jarvis so oft auf der Bühne stehen, ist das Zusammenspiel natürlich auch oberste Liga und sucht seinesgleichen. Dazu sind diese drei noch absolut sympathische und authentische Metal Freaks, mit denen man auch mal abseits der Bühne ein Bier zusammen trinken kann.

Was soll ich noch lange schreiben und euch langweilen, besorgt euch dieses tolle Teil und überbrückt damit die Zeit bis zum Herbst, wenn Night Demon mit ihrem Siegeszug durch Deutschland fortfahren.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen