NIGHT – feeling it everywhere (7“EP)

Von allen Bands, die sich den Namen Night gegeben haben, geht es hier natürlich um die schwedischen Heavy Rocker. Seit nunmehr neun Jahren ist das Quartett aus dem südschwedischen Linköping aktiv und hat uns bis dato mit ihren drei Full-Length Releases immer wieder begeistert. Die Metamorphose von Night ist schon bewundernswert. Haben doch viele damals den Vierer zu Zeiten ihres selbstbetitelten Debüts belächelt, so verstummten diese spätestens zum letzten Meisterwerk „Raft Of The World“ aus dem Jahre 2017. Im vergangenen Jahr gab es einen Besetzungswechsel und seit dem sitzt Linus Fritzson, der u.a. von Ambush dem Eingeweihten ein Begriff ist, hinter dem Schlagzeug. Kein Wunder, da Night Mastermind Oskar Andersson auch andersherum bei eben jenen als feste Aushilfe am Sechssaiter werkelt. Das nennt man wohl Solidarität und das Ergebnis gibt ihnen ja auch Recht.

Nun, da Oskar ein vielbeschäftigter Mann ist, gibt es vor dem kommenden Album erst einmal einen kleinen Appetizer in Form einer 2-Track EP. Die A-Seite kommt mit einem sehr interessanten Titeltrack daher. Schon das 70er Synthesizer Intro lässt einen die Ohren spitzen. Der eher Night-untypische Track hat einen Spätsiebziger Discoeinschlag, der besonders im rhythmischen Drumming zum Vorschein kommt. Den Gesang hat in diesem Track mal Klampfer Sammy übernommen. Der Song hat einfach ein bombastisches Feeling ist ein absoluter Ohrwurm. An manchen Ecken hört man sogar etwas Hällas raus – Leute, das ist der Hammer! Den Song haben Night übrigens schon auf ihrer Facebookseite veröffentlicht, so dass sich jeder mal einen Eindruck verschaffen kann. Die ersten beiden Durchläufe musste ich mich erst einmal dran gewöhnen, aber mittlerweile ist er für mich einer der besten Tracks, den die Jungs je geschrieben haben.

Seite B wird beschlagnahmt von „Kings Of The Night“. Auch hier geht es wieder deutlich in die glorreichen 70er Jahre. Allerdings ohne Discoeinschlag, aber dennoch mit der einen oder anderen kleinen Überraschung. Leute, was geht hier bitte ab? Diese Power ist der Wahnsinn, sogar ein Piano haben Night mit eingeflochten. Hier darf dann auch der sympathische Oskar wieder selber ans Mikro und seine unverkennbaren hohen Screams sitzen natürlich auf dem Punkt.

Die Schweden und insbesondere Fronter Oskar haben eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht und zählen heute zu einer meiner liebsten Heavy Hard Rock Bands aus dem Land der Elche. Boah, zu einer EP habe ich wohl noch nie so viel geschrieben, aber diese, übrigens auch in Discooptik gehaltenen 7“, hat es einfach verdient und wenn das kommende Album nur halb so gut ist, wie dieser Kleinod, nehme ich es schon jetzt in meine Jahres Top Ten auf.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen