NIGHT GAUNT – the room

Im nächsten Raum warten vier Römer mit Doom auf. Melodiös und auffällig melancholisch baut man transparent Stimmungen auf, ohne sich extremste Langsamkeiten aufzuerlegen. Die Wahl jedes einzelnen Tons mit Bedacht ergibt an keiner Stelle eine zu hohe Sounddichte. Völlig beeindruckend die untere Hälfte ihres Sounds, und dafür ist Bassfrau Araas nicht alleine zuständig. Die Produktion im Devil’s Mark Studio hat der Scheibe einen voluminös breiten Tiefensound verpasst, dass jeder der sechs Tracks mit einer Bedrohlichkeit ausgestattet worden ist, als lauerte im Verborgenen noch eine Überraschung. Man höre nur mal den Tempoanfall in “Penance”, der solch eine fulminante Wucht offenbart, der man sich gar nicht entziehen will. Großartig! In “Oval Portrait” wird das in gleicher Machart ein fiesgeiler Riffanfall im Midtempo. Die cleanen Vocals von Gitarrist Gc können rougher werden und bis zu Growls reichen, selbst die “Uhs” nimmt man ihm ab. Wie knapp sie auch immer geraten sind, fallen schnittig von hinten hallige Soli ein, die letztendlich nicht unerwähnt bleiben dürfen. Der zweiter Langspieler des italienischen Quartetts schmeißt Ausrufezeichen auf kompletter Länge. Die definitiv geilste Doomscheibe seit langer Zeit. Unbedingt anchecken!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer