NIGHT – raft of the world
Legt man mal die Artworks von Night nebeneinander, entdeckt man beim Cover von “Raft Of The World” eine neue Dimension der Dunkelheit. Musikalisch hat der Vierer aus Linköping sich ebenfalls spürbar weiterentwickelt, beziehungsweise auch zurück, je nach Standpunkt. Besonders heavy durch bratende Gitarren waren sie nie und sie erschließen auch in 2017 keine neuen Härtegrade. Denn ihr Gitarrensound geht nunmehr in Richtung Retrorock, noch weicher als der von Dead Lord zu beschreiben ist. Aber es rockt tatsächlich und unnachgiebig, da muss man sich gar keine Gedanken machen. Macht der Ur-Metaller auch nicht, der ja die NWOBHM damals selbst erlebt hat und deswegen nicht gleich verkrampft, wenn die Gitarren nicht gleich flächendeckend alles wegbraten. Weiterhin auffällig ist der gereifte Gesang der hellen und ziemlich fragilen Stimme von Oskar Andersson aka Burning Fire, der unangestrengter und treffsicher durch die Peaks schweift. Mit “Fire Across The Sky” haben die Schweden einen starken Opener, der sofort in den Ohren kleben bleibt. Der künftige Livezünder wird das treibende “Winds” sein, das sofort mitreißt und immer wiedergehört werden will. Alle neun Tracks entspringen hoher Qualität, selbst das kurze Intermezzo “Omberg” ist ein kleiner Hinhörer. Nun, Night sind 2017 zarter but smarter. Und trotzdem noch immer mehr Metal als so einige Retrocombos, die auf einen gut geölten Zug aufgesprungen sind. Allein schon deswegen, weil sie den Heavy Metal so spielen, wie er immer war. Außer dem simplen und sehr halligen “Coin In A Fountain” vielleicht, das echt Endsechziger/Frühsiebziger anmutet. Na ja, danach rockt der Abschließer “Where Silence Awaits” definitiv wieder alles gerade.
Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer
Label: | GAPHALS |
VÖ-Datum: | 01.09.2017 |
Running Time: | 42:50 |
Format: | CD |
Erhältlich bei:
Amazon | Idiots Records