NIGHTFYRE – from fortune to ruin

Wer die klassischen Metaller Nightfyre kennt, der weiß genau, hier kommt es klar, energiegeladen und immer schön auffe Fresse. Jetzt kann es natürlich sein, dass man das schon wieder vergessen hat, denn die Wartezeit auf dieses Album war schon arg lang. Dass dieses Intro selbst gespielt wird, macht schon mal einen sehr guten Eindruck. Auch die Becken darin, die überhaupt auf der ganzen Scheibe bis zum kleinsten Anticken deutlich hörbar ausgefallen sind, zeigen herrlich fett ihren Thrashursprung. Das Arschtritt-Projekt um Terrorblade Drummer Fridi hat noch einmal zugelegt, vor allem in Sachen Ideen und Durchschlagskraft. Und was Shouter David, der anfangs gar keine Vocals übernehmen wollte, inzwischen an natürlicher Roughness bringt, ist wahrlich beeindruckend. Der Opener “Hunting The Night” knallt noch keinen Tacken lauter, und trotzdem reizt es, den Hahn noch weiter aufzudrehen. Wer die Band öfters live gesehen hat, kennt die Songs bereits und stellt das Zusammenspiel des Gitarrenduos David (ex-Steelbringer) und Schweiker (Intöxicated) eh nicht in Frage, das hier songdienlich auf Überschwängliches verzichtet. Die Münsteraner halten mit Melodien Maß und setzen lieber klar auf Punch als auf Trallala oder Gefudel. So bewirken simple Schlagwörter “Rise, Fall, Down” das Maximum, dass vor dem geistigen Auge alle Fäuste einer Audienz oben sind. Jetzt ist der Verfasser dieser Zeilen alles andere als ein erfahrener Musiker, aber bei einer Platte genau das Gefühl nicht loszuwerden, wenn man Musik machte, würde sich die eigene Platte genauso anhören, kann eigentlich zu 100% nicht vorkommen. Stilistisch ging ja die EP “Live High” schon in de Richtung, doch dieses Album kommt dem beängstigend nah. Echt blöd, wenn man Nightfyre bislang noch nicht auf dem Schirm hatte, dann hat man nämlich einiges verpasst. Antilles Basser Niels zum Bleistift und auch den Jensenmann von Depredation als seinen Nachfolger. Auf den aktuellen Bandfotos posiert man als Dreier, also scheint der Bassposten noch gar nicht wieder neu besetzt zu sein. Hoffentlich wird man sich wieder für einen entscheiden, der zu Auftritten auch mal auf Tresen springt, haha. Also merkt euch: “Fyre Burns”! So einfach ist das nämlich. Nur Gutes verdient den Namen Heavy Metal!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer