NOCTURNAL, DOOM CULT COMMANDO
Koblenz, Florinsmarkt, 17.05.2025
Nur wer heute Abend dabei ist, kann Zeuge werden. Also sind wir selbstverständlich in den Florinsmarkt gefahren. Nicht nur, weil wir das sowieso sehr gerne tun, sondern auch, weil heute der erste Auftritt von Doom Cult Commando ansteht. Da könnte der Headliner, die sympathischen Jungs von Nocturnal, fast schon zur Nebensache werden. Aber eins nach dem anderen. Die Stimmung im Florinsmarkt ist gut und wir sind gespannt. Ein sehr langes Spoken Word Intro wird in deutscher Sprache vorweggeschickt, wie auch die folgenden Lyrics, als sich die drei Mucker unter Umhängen, Kapuze und Sonnenbrillen zielstrebig den Weg zur Bühne bahnen. Shouter und Gitarrist Mr Doomcult entledigt sich seines Umhanges, während das Intro theatralischer wird. Infernal behält Kapuze und Sonnenbrille auf, bedient diesmal ungewohnterweise einen Bass, aber post an sich wie immer. Damit hat er etwas von Alan Averill, wenn der mit Dread Sovereign performt. Zu der für seine Verhältnisse noch dunklere Mucke animiert immer er wieder zum Arme recken, mit dem Hals des Linksbasses und mit Fäusten. Die ersten Reihen der definitiv vollen Hütte bangen zum dunkel grollenden, mit garstigen Hallvocals bestückten Rohblackmetal der grellen Scheinwerfer entgegen. Abgeschlossen werden die sechsundvierzig Minuten übrigens mal mit einem englischsprachigen Song, nämlich „Too Old, Too Cold“ von Darkthrone. Gemessen daran, dass der Dreier mehr Material als die vier heute Abend gebrachten Tracks der aktuellen EP „Das Erwachen Der Schlange“ am Start hat, dürfen wir wohl auf ein Album hoffen, das nicht in allzu weiter Ferne liegen sollte. (Joxe Schaefer)
Nachdem Doom Cult Commando ziemlich raw zu Werke gingen, wird es bei Nocturnal deutlich rifflastiger, aber trotzdem roh und räudig. Der Florinsmarkt ist sehr gut gefüllt, was bei dem Aufgebot heute Abend auch niemanden verwundert… Es geht los mit dem satanischen Schwur und die ordentlich angesoffene Meute ist von Beginn an nicht zu halten, während sich die Band um Avenger durch sechzehn Songs thrasht. Invoker wirkt wie gewohnt völlig besessen, während er sich durch die Texte giftet. Die Saitenfraktion bangt ordentlich und John Berry, der noch bei Slaughter Messiah und Ancient Rites aktiv ist, räumt das Feld von den Drums aus auf. Nocturnal werden zurecht völlig abgefeiert! Die Setlist ist gut durchgemischt, wobei die meisten Songs vom ersten Album „Arrival Of The Carnivore“ stammen. Für weitere Konzerte würde ich mich über ein paar Änderungen freuen! Dennoch ist der Auftritt im kleinen Rahmen heute total geil! Der Sound ist super, die Luft lässt sich schneiden und der Schweiß tropft von der Decke. Genau sowas macht Liveatmosphäre aus!!! Als Highlight wird nach knapp siebzig Minuten Dröhnung noch zu Ehren von Desaster „Metalized Blood“ gecovert! GEIL! Nach dem Konzert ergattere ich noch die, wie immer bei Nocturnal, schön designte Setlist und Incinerator sorgt noch dafür, dass die ganze Band darauf unterschreibt. DANKE! (Matze Fittkau).
Autoren: Matze Fittkau, Joxe Schaefer
Pics: Joxe Schaefer