OAKS – genesis of the abstract

Ganz sicher lassen sich Oaks in keine Schublade stecken. Viele Mitbewerber im Metal gibt es nicht, die sich ähnlich zeigen wie dieses Trio aus Paris. Unheilvolle Synthies erschaffen etwas Dunkelheit, eine klare Frauenstimme spricht im Intro „The Genesis“ eine Einführung in das Album, bevor der erste Song „The Void“ für den Hörer Klarheit schafft, um was es hier eigentlich geht. Gitarre, Bass und Drums rocken kräftig in verschiedenen Sounddichten und Lautstärken, gewisse Dynamiken sorgen für Spannung. Brutalste Soundwände bleiben aus. Tiefes Synthiebrummen bleibt im Übergang zum Zehnminüter „The Harmonist“, dessen Titel hier definitiv nicht Programm ist. Darin befinden sich quere Töne, aber auch wieder den Hintergrund ausfüllende Synties verschiedener Glätten. Die ganze Geschichte kommt ohne Vocals aus, um eine Aussage auf die Kette zu bekommen. Das könnte auch etwas für Sludge Freunde sein, denn es wird zwar klar, tight und geradeaus gezockt, aber in einem hohen Grad von Roughness und mit derbem Rotz, dass sich Füße und Kopf von selbst sich zu bewegen beginnen. Und weil hier nicht gesungen wird, muss man nicht gleich auf eine hohe Anzahl Soli hoffen. Nein, die kommen zwar vor, doch der Dreier setzt mehr auf Riff und Rhythmus. Das unterstreicht mal eine progressive Komponente ohne Gedudel und Gefudel, meinetwegen auch mehr so in Richtung Post, wie im knappen Beipackzettel angegeben. Also lassen wir mal den Erguss vieler Worte und nutzen nur unsere Ohren. Und weil wir nichts erwartet haben, und doch mit einem Ausrufezeichen aus der Scheibe herausgekommen sind, gehören allen Daumen nach oben gezeigt.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer