OCEAN OF GRIEF – pale existence

Bei diesem Bandnamen stellt man sich fette Doomklänge vor, die weitab von irgendeiner Fröhlichkeit liegen und maximal so etwas wie Hoffnung beinhalten. Und in der Tat erstreckt sich der Ozean der Trauer über sieben Tracks mit erleuchtenden Melancholien, mehr schön als schaurig. Doppelläufige Leads sind keine Seltenheit. Häufig übernehmen sie Schraffierungen anstelle von Riffs, was der ganzen Angelegenheit einen unheimlich großen melodischen Touch gibt. Lead- und Soloarbeiten noch gar nicht mitgerechnet. Dass die Songs, die alle zwischen sechs und acht Minuten Länge liegen, nicht zu deftig kommen, werden häufig für lange Strecken unverzerrte Gitarren verwendet. Auch wenn das ganz offensichtlich für kräftige Ausdrücke genügt, auch bei dünnen Synthies im Back, könnte sich der Metaller, vom Deather mal ganz zu schweigen, etwas mehr Riffgewalt vorstellen. Die deftigste Zutat sind hallige Growls, die wahrlich tief sind und auch von ziemlich weit unten kommen. In „Pale Wisdom“ kriegt der Bass einmal deutlicher seinen Part. Die fünf Athener und Athenerin bilden einen Sechser inklusive zwei Gitarren und einem dezenten Keyboard. Ja, die sechsköpfige Truppe musiziert schon einige Zeit zusammen klingt auch entsprechend stimmig, dass „Pale Existence“ ein starkes zweites Album geworden ist, das auch durch seine glasklare Produktion glänzt und sicher öfters aus der Sammlung gezogen wird.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer