OMEGA SWARM, URSA, FACE OF THE NAMELESS

Datteln, Jam, 12.10.2024


Gehen wir an diesem feuchten Oktobertag doch mal nach Datteln. Im dortigen Jam waren wir noch nie, und dort geben drei nicht gänzlich unattraktive Lärmbatzen ihr Stelldichein. Trifft man am Eingang schon auf viele bekannte Gesichter, werden wir hier heute Abend wohl richtig sein, während im gegenüberliegenden Zelt ein Oktoberfest dudelt. Drinnen im Jam machen bereits Face Of The Nameless mächtig Saft. Die komplett in Schwarz Gekleideten erzeugen bei klaren Soundverhältnissen einen tiefen Grummelsound und werfen dort klaren und uncleanen Gesang hinein. Sie fühlen sich im Midtempo wohl und bleiben auch dort. Atmosphäre entsteht schon, aber auch viel Gleichförmigkeit, wo sie zeitweise auch Synthieharmonien mit drin haben. Recht modern alles, aber wir schauen auf vierzig nicht ganz unzugängliche Minuten zurück. (Joxe Schaefer).


Danach bei Ursa rammelt es schon etwas mehr und es passiert auch mehr auf der Bühne. Optisch sieht das schon etwas proggiger aus, mit Siebensaitern und insgesamt neunzehn Strings an den Gitarren ohne Kopfplatte, musikalisch klingt es aber nicht oberkompliziert. Die Limburger verwenden auch gerne unverzerrte Parts, die sich mit Strecken zum Tiefgenicke abwechseln. Wir erleben auch mal mehr Bewegung auf der über Eck im Raum gebauten Bühne, denn die, welche ihren Bandnamen gerne in Blockschrift schreiben, haben offensichtlich richtig Bock. Sympathisch auch, dass die Belgier etwas Deutsch in ihren Ansagen einbauen, so fällt der Applaus schon etwas mächtiger aus. Nicht ganz unverdienter Zuspruch, zumal auf jeden Fall so einige Fans auf diese Dreiviertelstunde gut klar gekommen sind. (Joxe Schaefer)


Das erste Konzert von The Omega Swarm um den Gitarristen T., der bereits mit Sulphur Aeon unglaublich gute Musik geschrieben hat, kann man sich selbstverständlich nicht entgehen lassen. Das Album „Crimson Demise“ ist knapp fünf Monate alt als die Band die Livepremiere gibt. Zusätzlich zu Sänger Chris, der unter anderem durch Wound bekannt sein sollte, und Drummer Max, mit denen T. das Album eingespielt hat, gehören N. von Zwielicht und C. von Sumerian Tombs zum live Line-Up. Nach kurzem Intro geht es auch direkt mit dem Opener der Platte „Black Veil Source“ los. Leider hat die Band während der ersten zwei bis drei Songs leichte Soundprobleme, die vom Mischpult aber nach und nach behoben werden. Wie auch auf der Platte schafft es die Band, unfassbar brachiale Parts perfekt mit melodischen und sogar ruhigen Momenten zu kombinieren. Die Soundwand wird durch stimmige Synthesizer erweitert. Hier wird schnell deutlich, auf was für einem hohen Niveau die Band zusammenspielt. Einzig die Pausen zwischen den Songs wirken noch etwas steif. Aber darüber lässt sich hinwegsehen. Die Setlist besteht aus allen Songs der Platte, jedoch in leicht veränderter, aber dennoch stimmiger Reihenfolge. (Matze Fittkau)

Autoren: Matze Fittkau, Joxe Schaefer
Pics: Joxe Schaefer