OPTIMIST – vermächtnis

Da denkste, du hast den Bandnamen zum ersten Mal gehört, da liest du vom 2014er Debüt “Entseelt” und entdeckst es dann sogar noch in der eigenen Sammlung. Cool. Blöd nur, wenn man sich daran gar nicht mehr erinnert und keinen Gedankenfetzen dazu abrufen kann. Fangen wir bei “Vermächtnis” also noch einmal von vorn an. Das Zweitwerk schleppt und knallt gleich aus tiefster Sohle und obwohl optisch alles eher nach Black Metal aussieht, ist es aber tatsächlich Death mit Core. Und ganz sensibel abgefingert will man sogar letztgenannte Stilistik am röhrig tiefen Riffsound erkennen. Dass sich die uncleanen Shouts aus der deutschen Sprache bedienen, bemerkt der genauere Hinhörer immer wieder, denn so einige Worte sind doch verständlich. Obwohl die Macher sehr wohl wissen, wo die Oldschoolwurzeln liegen, kann man ihnen also eine modernere Komponente nicht absprechen. Bei dem urtümlichen Härtegrad wird das die Die-Hard Fraktion wenig jucken, wen man schon das genrekonform gewohnte Englisch nicht vermisst. Zumal die Platte tempotechnisch bis zum Level des Schnellschießers “Richtwahn” alles abgegrast hat und wir zusammen mit einem permanent hohen Energielevel in den elf Tracks plus drei Bonus keinen Einbruch erleben. Die Vinylausgabe muss allerdings ohne die drei Bonustracks auskommen. Unter den Extras befindet sich im Liedchen “Du widerst Mich an” ein sehr markanter Slowbangpart, das deswegen eigentlich besser in der regulären Songliste einen Platz gefunden hätte. Hoffen wir mal nicht, dass der Plattentitel “Vermächtnis” im übertragenen Sinne auch das finale Werk der Band bedeutet, sondern bleiben wir doch Optimist und rechnen alsbald mit einem dritten Werk.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer