ORKAN – element

Gleich zu Beginn des dritten Albums von Orkan stürmt eine Black Metal Gitarre durch die Landschaft. Der Vierer von der Insel Stord, südlich von Bergen, fokussiert sich bei der Umsetzung eines Themas besonders auf alte Tugenden des Genres. Nach “Lenker” folgt das melodische und dadurch weniger kauzige “I Flammar Skal Du Eldast”, das in der zehnten Minute mit Gesprochenem und Hall zum Ende kommt. Nach dem kurzen und sehr schleppenden “Motstraums”  schießen die Norweger “Avmakt” nach, ein Highspeed regiertes Monument mit mehr Harmonien. Obwohl in erster Linie Kälte und Abneigung mit viel Energie dargeboten werden, worin sich bis zu Gemetzel steigerndes Gerase und Disharmonien gesetzt sind, werden in sieben Tracks die vier Elemente beschrieben. Ohne jetzt gleich die Dreadlords auf den Plan rufen zu wollen, spielt Frontmann Gjermund Fredheim ein Banjo-Solo. Bei seiner Stammband Taake hätte er das sicher nicht unterbringen können. Sei’s drum, nimmt jedenfalls keinen essentiellen Stellenwert ein. Noch überraschender ist das sehr ruhig abschließende “Heim”, das in der lauteren zweiten Hälfte noch Cleangesang verliehen bekommt und unheimlich an Melancholie gewinnt. Definitiv ein Hinhörer, mit dem man nach der Gewalt der ersten sechs Tracks nicht gerechnet hat.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer