PA VESH EN – maniac manifest

Schrille Synthiegeräusche pendeln im Intro “Homicidal Sacrifice” gespenstisch hin und her, werden lauter und etwas Bedrohliches rückt unter Aufschreien näher. Folgerichtig titelt das erste Stück danach “The Eyes Of Full Horror” und die neue Pa Vesh En-Scheibe verspricht, wieder eine sehr gute zu werden. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann sich damit schon auf Soundcloud beschallen. Es gibt nicht viele Ein-Mann-Projekte, die wirklich so viel taugen, dass sie von der Zielgruppe wie eine Band gefeiert werden. Jedoch sollte man das Belarus Unterfangen Pa Vesh En auf dem Schirm haben, denn das untermauert im Underground immer mehr ein (eigenes) Qualitätslevel. Es gibt nahezu durchweg mächtiges Getöse, in dem Melodien im Verborgenen liegen und Schwerverdauliches mit Nicht-leicht-Reinfließendem verbunden wird. Reingekeiftes bleibt eher begleitend im Back und Atmosphären werden immer wieder mal durch fremdartige Geräuschkulissen unterstützt. Obwohl es drischt, prügelt und zerstört, entsteht ein kratziger und leicht süßer Geschmack. Richtig geil, wenn sich dazwischen wie in “Chamber Of The Rotten Flesh” erkennbar mal ein Riff auftut. Ungewöhnlich, wie “Spellbound By The Witchmoon” losmarschiert und am Ende den Bass aufwirbeln lässt. Ja, man kann ihn in der einfacheren Produktion hören, wenn man genauer drauf achtet. Das letzte Stück, ein ungesundes Piano-Outro, wurde simpel nur mit “…” betitelt und schließt das Album ausfadend ab. Unter dem Namen Pa Vesh En erscheint zum dritten Mal ein sehr gutes Oldschool Black Metal Album, das hohe Erwartungen erfüllt und trotzdem noch Raum für kleine Überraschungen findet. Ganz großes Kino auf allen Formaten, natürlich ohne Mp3.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer