PARANORM – empyrean

Keine Ahnung, was da los war. Im Jahre 2008 gründeten sich diese Jungs hier, schafften es bis zum Jahr 2014 auf ein Demo und zwei EPs und bringen erst jetzt nach acht Jahren Veröffentlichungsstille dieses Debütalbum. Und es soll sich lohnen, so viel sei schon mal verraten, denn “Empyrean” gehört in die Kategorie ‘hoffnungsvolle Debütalben’. Auf Basis der alten Schule wird hier mit zwei Gitarren progressiver Thrash gezockt, mit kantigen Riffs, eckigen Leads, uncleanen Shouts und geschmeidigem Zusammenspiel. Hohe Melodieanteile sind in allen Strecken vorhanden. Immer wieder lösen Soli in sehr verschiedenen Längen auf und lassen Vertrackteres flüssig werden. So einem Fade-out schenkt man in dieser Art ausdrucksstarker Mucke ungerne Wohlwollen, aber der von “The Immortal Generation” wirkt schon etwas brutal. Hätte aber zum akustischem Beginn von “Edge Of The Horizon” im Anschluss etwas länger gezogen besser gepasst. Dennoch bleibt der Hörer bei den vier Schweden aus Uppsala, die Ohren lassen sich nicht ablenken. Auch in den langen Phasen des Titelstücks nicht. Ganz im Gegenteil, das ist hochfiligranes Songwriting mit süchtig machendem easy-listening Charakter. Aber keine Bange, die genrenotwendige Roughness ist trotz aller Maidenkenntnisse der Protagonisten noch immer drin und kommt beispielsweise mit seinen Arschtrittallüren in der Singlelänge von “Lost Cause” knackig auf den Punkt. Diese acht Tracks mit Songlängen bis fast zehn Minuten ergeben eine stattliche Gesamtspielzeit. Tja, echt starkes Ding mit Sternchen. Das Album gehört in jede gut sortierte Sammlung von Achtzigerfetischisten, Melodicfreaks und Frickelheimern. Ach ja, und überhaupt allen Metallern mit dem Herz an der richtigen Stelle.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer