PARKCREST – … and that blue will turn to red

Wie schön, wenn man nach dem ersten Ohr erfährt, dass die Band aus Chile kommt. Da weiß man schon, das Synthieintro wird nicht episch ausfallen. Tatsächlich starten alsbald die zackigen Riffrasereien, von denen man im Verlauf der neun Tracks gar nicht mehr genug bekommen möchte. Es regiert der geschwindigkeitsliebende Thrash Metal der alten Spielart, da kommt jeder Kuttenträger gut drauf klar. Die Jungs sind eh schon schnell, doch so eine Tempoanhebung wie in “Darkest Fear” setzt große Ausrufezeichen. Doch der Verdacht, das vielschichtige “Possessed By God” könnte ein Instrumentaltrack werden, bestätigt sich nicht. Gitarrist Jalvier Salgado steht am Mikro bereit und schimpft seinen Cronos mit Arayastempel auch hier dazu. Beim balladesk und akustisch loslegenden “Dwelling Of The Moonlights” aber schon, denn das kommt sieben Minuten ohne Vox aus. Bei tempoliebenden Quartetts keine Seltenheit, dass der Shouter mal nur schrubben will. Immer wieder fallen markante Soloarbeiten auf, entweder Doppelläufig oder auf dem Riffteppich. Da wird also echt Leistung an der Sechssaitigen gebracht. Letztendlich bleibt noch zum klaren Oldschoolsound zu sagen, dass auch der Bass hörbar ist und die Becken nicht zu grob zischen. Dieses zweite Album der Extremprügler aus Santiago de Chile wurde letztes Jahr digital veröffentlicht, jetzt auch auf CD bei Awakening Records. Und es gilt weiterhin die Regel, dass man sich auf Chile verlassen kann!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer