PESTILENGTH – basom gryphos

In Spanien werden die Erdschichten gelockert. Vom Baskenland aus geht eine furchtbare Dröhnwucht durch das Erdreich, mit einer Intensität, dass die Ausschläge in Kürze die Mittelmeerküste erreicht haben dürften. So und nicht anders erlebt der Hörer das zweite Album der Protagonisten, die mit schwarzem Doom die Undergroundherrschaft anstreben. Schön dumpfbreites Geballer ergießt sich dem Drücker der Playtaste durch permanentes Bodengemahle der Saitenfraktion und variabel treibende Rhythmen der Drums. Und obendrein wird noch im Sekunden Takt mit Wucht draufgehauen, wie im erbarmungslosen „Phorme“, endend mit elektronischen Störgeräuschen. Kaum erforderlich noch zu erwähnen, dass die sowas von undominanten und quantitativ weniger vorkommenden Growlausstöße zur fieseren Machart gehören. So ein differenziert entschleunigender Mittelpart wie in „Tephra Codex“ ist schon rar und fällt daher auf, zumal darin sowas wie ein verbeulter Messingkessel angetickt wird. Fast schon versöhnlich startet danach „Exertion“ mit straighterem Fluss, aber auch wirklich nur zu Beginn, denn dann werden wieder Erdplatten gerüttelt. Ist ja nicht so, als würde das Duo bei allem Getöse keine Akzente setzen, doch ob wirklich hellere Synthies im Back auftauchen müssen, so versteckt sie hinter der Lärmwand auch werden, kann von den Oldschoolern diskutiert werden. Sonst sind die acht Tracks auf „Basom Gryphos“ die Trüffel, die das immersuchende Untergrundschwein finden will, das hier in „Vexed“ von geistesabwesendem Schwirrgetöse zu Grabe getragen wird.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer