PHARAOH – the powers that be

Neun Jahre ist es mittlerweile her, dass die amerikanischen Power Metaller Pharaoh um Multi Talent und Tausendsassa Chris Black ihren letzten Streich veröffentlicht haben. Scheinbar hat Chris, der hier die Schießbude besetzt, sich bei einem halbwegs normalen Arbeitspensum eingependelt. So waren es im vergangenen Jahr überschaubare drei Alben, an denen er beteiligt war. Von Aktor über Dawnbringer und High Spirits waren natürlich alle Schieben, wie nicht anders zu erwarten, hochklassig. Nun steht also mit “The Powers That Be” das fünfte Werk der Pharaohnen an und auch hier sind die Erwartungen entsprechend hoch.

Den Anfang des knapp dreiviertelstündigen Rundlings macht dann auch gleich der Titeltrack. Pharaoh spielen seit 1998 in unverändertem Line-up und das merkt man auch ziemlich schnell, denn schon der Opener klingt rund, druckvoll und vielschichtig. Leicht progressive Einschläge in Kombination mit tollen Melodiebögen machen von Anfang an extrem Laune. Ähnlich anspruchsvoll geht es auch weiter und schnell merke ich, dass man sich für diesen Release wirklich Zeit nehmen muss und dieser nix für zum Nebenbeihören ist. “Waiting To Drown” zeigt Pharaoh dann von der gefühlvollen Seite und ist eine echt starke Halbballade. Auch in dieser Band hat Chris schon früh bewiesen, dass er einfach ein unglaublich gutes Händchen für seine Mitstreiter hat. Bei “Ride Us To Hell” geben die Amis dann auch mal etwas mehr Gas, was ihnen wirklich gut zu Gesicht steht. Technisch spielen die Vier ganz weit oben mit. Auch wenn ich ja bekanntlich kein großer Power Metal Fan bin, aber dieses Quartett macht einfach echt Bock, alleine schon durch ihre spielerischen Leistungen. Fronter Tim Aymar macht zu jeder Zeit einen Top Job, ob kraftvoll oder auch in ruhigen Parts, wie etwa zu Beginn von “When The World Was Mine”. Der Track hat es mir eh angetan, denn er strotzt nur so vor Abwechslung und Power. Hier sind so viele verschiedene Facetten auf fünf Minuten untergebracht, dass einem das Herz aufgeht. Komischerweise klingt an einigen Ecken immer mal wieder etwas High Spirits durch, so könnte ich mir etwa “Freedom” mit Chris’ Stimme auch ziemlich gut vorstellen.

Unter dem Strich steht, wie zu erwarten war, ein Top Album, bei dem es sich die lange Wartezeit auf jeden Fall gelohnt hat. Eine absolut gelungene und kraftvolle Produktion runden diese neun Schmuckstücke professionell ab. Hier dürfen auch Nicht-Power Metal Fans gerne mal reinhören – es lohnt sich wirklich.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen