PHENOCRYST – cremation pyre

Jetzt hier bei diesen Portugiesen haben wir gleich beim ersten Reinhören an einer wahllosen Stelle das Gefühl, das isses! Wie kommt das? Tja, ganz offensichtlich wird hier zu jeder Sekunde alles richtig gemacht. Das hätte uns auch genau so passieren können, wenn wir das Coverartwork zuerst gesehen hätten, bevor wir einen Ton hörten. Es geht mit tiefen Riffs los, weiter von hinten kommen Growls dazu, ohne gewollt vorne aufzumischen. Und dafür, dass im schleppenderen Opener „Pinnacle Of Death“ der Eindruck einer massigen Lavawalze entsteht, sorgen schon die lauten Breaks. Das nimmt auch weiter in „Astonishing Devastation“ seinen Lauf, hier allerdings nicht ohne treibende Speedparts einzubauen, wie in das Doublebassmonster „Volcanic Winter“. Hören wir da etwa eine Glocke in den Tiefen von „Fogo Nas Entranhas“? Die hätte gerne deutlicher auftreten können. Cool aber diese knappen und tiefen Leads in „Embers Of An Ancient Fire“, das schafft finstere Stimmung und beeindruckt. An dem sehr guten Auftritt kann das brodelige Outro „Burial Swamps“ auch nichts mehr ändern. Also wenn das ganze geile Zeug Oldschool Deather nicht anspricht, dann wissen wir auch nicht. Jedenfalls werden die acht Tracks auch härtere Doomfreunde abfeiern, denn das Zeug hier aus Lissabon ist so hornig wie der Bock. Es wäre sehr schön, von diesem Vierer in Zukunft mehr zu hören!

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer