POUNDER – breaking the world

So langsam werde ich wohl alt. Da ist mir doch schon wieder ein Review durch die Lappen gegangen, aber unser Joxe hat zum Glück die Übersicht und ich damit wieder etwas zu reviewen. Pounder aus Kalifornien haben uns vor gefühlt einigen Monaten gerade mit ihrem letzten Kracher, dem Debüt “Uncivilized” ordentlich die Ohren verwemst, da steht mit “Breaking The World” schon das vertonte Streben nach der Weltherrschaft vor der Tür. Tatsächlich ist der letzte Release schon wieder knapp zwei Jahre her – wie doch die Zeit vergeht. Das gute vorweg: Das Trio ist seinem durchschlagskräftigen, traditionellen Heavy Metal treu geblieben und schon der Blick auf das klischeebeladene Cover lässt einem das Herz aufgehen.

Sieben Songs haben es auf den neuesten Output geschafft und bringen es auf eine Spielzeit von rund fünfunddreißig Minuten. Den Reigen eröffnen die Drei mit dem dynamischen “Spoils Of War” und machen schnell deutlich, dass sie die Coronazeit sinnvoll genutzt haben, um geile Songs zu schreiben. Abwechslungsreich, und mit schicken messerscharfen Gitarrensoli verziert, wird einem hier das Trommelfell zermahlen. Geil auch, dass hier immer wieder alle Drei am Gesang beteiligt sind und Basser und Mainshouter Alejandro von seinen Mitstreitern passgenaue Unterstützung bekommt. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Titeltrack, der mit einigen technischen Raffinessen aufwartet und den Midtempokracher zu einem geilen Schmuckstück macht. Der Folgetrack zieht dann mit der Geschwindigkeit etwas an und überzeugt mit coolen Chorusparts. “Hard Road To Home” ist damit auch einer meiner favorisierten Titel dieser Scheibe. Geile Hymne, den die Amis hier zusammengeklöppelt haben. Etwas schreckhaft werde ich bei dem Synthieintro von “Never Forever”, was aber beim zweiten Durchlauf ziemlich geil zu dem Song passt und einen wohligen 80er Flair verbreitet. Pounder sind halt immer wieder für eine Überraschung gut und genau das erwartet man ja auch von den jungen Wilden – top. Als letztes möchte ich noch auf deren Bitte “Give Me Rock” kommen. Ein echter Brecher in gemäßigtem Tempo, der zum Fistraising animiert und mit einer passenden mächtigen Rockschlagseite ordentlich (Ein)Druck macht.  Auch eine echt geile Nummer und ich stelle mir nach dem wiederholten Durchlauf wie schon beim letzten Review die Frage, warum ich bis dato immer noch kein Shirt von dieser Band habe.

Also, Pounder haben mit “Breaking The World” einen mehr als würdigen Nachfolger abgeliefert und sich damit natürlich wieder eine glatte Eins verdient. Die Songs klingen irgendwie erwachsener und ausgereifter als auf dem Vorgänger, ohne ihren Oldschoolcharakter aus den Augen zu verlieren. Ein geiles Album aus einem Guss, das in keiner Sammlung fehlen sollte.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen