PRESA – same

Ein sonniger Sonntagmorgen und Zeit sich mal mit seinen neuesten digitalen Zugängen zu beschäftigen. Erst auf den zweiten Blick spricht mich dieser für deutschsprachige doch recht putzige Name an. Also mal angeworfen und nebenbei mal etwas im World Wide Web gestöbert. Fast alles dreht sich um Hunde und auch die Verlinkung eines ersten Reviews bringt eher Verwirrung als neue Fakten zu Tage. Kurzum: ich finde so gut wie nix zu dieser Band, außer, dass dieses selbstbetitelte Teil wohl die erste Veröffentlichung ist und die Jungs aus dem spanischen Murcia stammen, was dann auch erklärt, warum alle dreizehn Tracks spanische Namen tragen. Damit kommt Presa auf eine Spielzeit von knapp achtundfünfzig Minuten.

Also weiter zum Kern der Sache, der Mucke. Presa zocken erdigen Heavy Rock, und schon das rund einminütige Intro, welches wohl im Proberaum oder Studio aufgenommen wurde, ist echt geil. Ein Instrumental mit anscheinend Oboenunterstützung und einigen Spracheinwürfen machen das Intro lebendig. Danach geht es mit „Salir De La Rutina“ simpel, aber doch irgendwie mitreißend richtig los. Klar, die Jungs haben das Rad nicht neu erfunden, aber irgendwie packen mich die Stücke, klingen ehrlich und voller spanischer Energie. Produktionstechnisch ist noch Luft nach oben, aber man muss sich ja auch noch steigern können. El Afortunado ist etwas langsamer im Tempo, macht aber trotzdem Laune und ein kurzes Gitarrensolo lockert das Ganze angenehm auf. Das rund fünfminütige „La Cumbre“ zieht dann das Tempo wieder an und entpuppt sich schnell als echter Banger.

Bei dreizehn Songs gehe ich an dieser Stelle nicht auf jeden einzelnen ein, aber ich sage mal so: Presa überzeugen besonders mit ihrer Rhythmusfraktion und rocken ziemlich amtlich. Das Debüt ist kurzweilig und läuft gut durch. Es bleibt was hängen nach dem ersten Durchlauf und alleine dafür lohnt es sich, hier mal rein zu hören. Auch an Abwechslung haben die Spanier nicht gespart und in Kombination mit dem spanischen Gesang ist das Ergebnis echt stark.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen