PRIMITIVE – metal baphomet

Wer diese Brasilianer aus Sao Paulo zum ersten Mal hört, sollte nicht erwarten, dass nach dem Intro das härteste Tiefenmassaker erfolgt. Nein, Black Metal ist es schon, doch dieser rattert eher warm und das abartige Gekeife bleibt überirdisch und hellstimmig. Einige Uh! und Ah! sind aber mit drin. Ebenso wird im unchaotischen Sound nichts grottig oder zu dicht, dass man jederzeit den Überblick behält. Das passt der Bandname wie die viel zitierte Faust aufs Auge. Beim Abtauchen in den fiesen Tempoklopper „The Shadows Of Death“ kann man das aber schon mal vergessen, oder wie man breitbeinig rockend im folgenden Titeltrack an Motörhead erinnert wird. Das liegt an definitiv vorhandener, thrashiger Ursprünglichkeit und Särge voller Scheiß-drauf-Attitüde. Daher kann man das den Protagonisten abnehmen, ohne weiter zu Hinterfragen. Das Riff von „Sonars Of War“ trifft voll ins Mark, während sich „Sentenced To Suffer“ den Temporekord dieses Zweitalbums sichert. Genial auch die beiden genialen Artworks; das der Tapeausgabe kommt sogar noch kultiger. Untypisch bleibt jedoch die Spielzeit von über vierzig Minuten, das der Undergrounder aber als Geschenk nehmen kann. Alles zusammen ergibt gute sieben Punkte.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer